Text I:

Der hebräische Name Gabriel bedeutet „Gott hat sich stark gezeigt“; „Stärke Gottes/Vertrauter (Mann) Gottes“, „fortitudo Dei, nuncius“, (Dan 8,16; Lk 1,26). Den „Engel seines [Gottes] Angesichts“ (nach Jes 63,9, ähnlich Mt 18,10) bezieht die orthodoxe Lehre auf den Erzengel Gabriel, der vor dem inkarnierten Logos, im Lichtschein der Majestät des Vaters steht, und nennt ihn „Engel des Gottes-Antlitzes“ oder „der vor seinem Antlitz steht“.

Neben Michael ist also Gabriel einer der höchstrangigen Engel, den die Bibel mit Namen nennt. Er gilt dem Alten Testament als Schutzengel des erwählten Volkes. Sein Platz war an der Nordseite des Tempels. In der jüdischen Apokalypse ist er auch der Straf- und Todesengel und der Herr des Paradieses, der Geist, der über den Donner und über die Reife der Früchte gebietet. In der jüdischen Kabbala tritt er als Lehrer des Patriarchen Joseph auf. Die Muslime glauben, dass, Mohammed, der Prophet Allahs (570-632), durch die Vermittlung des Erzengels Gabriel, arabisch „Djabril — Engel der Offenbarung“, die göttlichen Offenbarungen im Koran niedergeschrieben hat und dann in den Himmel gefahren worden ist. Im Koran, Sure 32,12, lesen wir: „Sprich: Der Engel des Todes, der über euch eingesetzt wurde, wird eure Seele hinnehmen; zu eurem Herrn dann werdet ihr zurückgebracht.“ Lukas (16,22) dagegen spricht allgemein von Engeln, die die Seele des Verstorbenen in Abrahams Schoß tragen. Wir haben erwähnt, dass als eigentlicher Seelenbegleiter der Erzengel Michael galt.

Gabriel wird — wie Michael — Archistrátegos genannt und für „göttlich schön“ gehalten. Er gilt den Christen als der Engel, der die Gebete der Menschen dem Himmel überbringt (vgl. Lk 1,19; 1,26). Gabriel ist der eigentliche Bote (Angelos), Übermittler froher Botschaften, Engel der Offenbarung von Gottes Willen und der Verkündigung im Alten und im Neuen Testament. Gott schickt ihn, um Daniel aufzurichten und ihm die Ankunft des Messias zu prophezeien. Am Fluss Ulai hat Daniel eine Vision von einem gewaltigen Widder, der von einem noch gewaltigeren Ziegenbock getötet wird. Es ist Gabriel, der Daniel diese Erscheinung als Endzeitvision auslegt (Dan 8,15-27). Später begegnet er Daniel noch einmal, als dieser ein Bußgebet für sein Volk spricht. Gabriel überbringt ihm als Antwort darauf die Weissagung, dass der Messias nach 70 Jahrwochen (oder 490 Jahren) kommen werde (Dan 9,21-27).

Lukas berichtet in den Geburtsgeschichten Jesu davon, dass Gabriel dem Tempelpriester Zacharias im Tempel von Jerusalem erscheint und ihm die Geburt seines Sohnes Johannes, dessen Schicksal es sein wird, der Täufer zu sein, ankündigt, wobei er sich selbst „Gabriel, der vor Gott steht“, nennt (Lk 1, 11-22). Ein halbes Jahr später, in Nazaret, bringt er Maria die frohe Botschaft („Euangelion“), dass Gott sie zur Mutter seines Sohnes Jesus Christus erwählt hat (Lk 1, 26-45). Er nennt ihr als Zeichen, dass ihre Verwandte Elisabeth ebenfalls Mutter werden wird, wovon sich Maria bei ihrem Besuch dann überzeugen kann (Lk 1, 26-28.36f). Auch dem Josef erscheint Gabriel (genannt nur als Engel des Herrn, Mt 1,20) mit der frohen Botschaft im Traum, später auch den Hirten (ebenfalls nur genannt als Engel des Herrn, Lk 2,9). Apokryph sind Vorstellungen, dass zur gleichen Zeit, als der Erzengel Uriel den kleinen Johannes aus der Wüste zurückbringt, das Jesuskind aus Ägypten in den Jerusalemer Tempel kommt, begleitet von Gabriel. Den Engel, der Adam verbietet, vom Baum der Erkenntnis zu essen, und der Set, dem Sohn Adams, die Buchweisheit beibringt und auch Jesus in Gethsemani stärkt, identifiziert die orthodoxe Kirche mit Gabriel; er sagt den Heimgang der Muttergottes voraus. Ihm wird explizit die von den Engeln übernommene Buchführung über die Taten der Menschen zugedacht. Oft erscheint er daher mit einer Schriftrolle, als Pendant zum kriegerischen Michael, neben dem Portal, das von der Vorhalle in den Kirchenraum führt. Dabei schreibt er „die Gedanken der Eintretenden“ auf, wie es in der Hermeneia heißt. Gabriel, den viele Forscher in vielfältige Beziehung zum griechischen Hermes bringen, tritt in der Katakombenmalerei der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts zunächst in antikem Idealgewand, ohne Flügel, die Rechte wohl zu Maria hin grüßend erhoben, in der umstrittenen Verkündigungsszene in der Priscilla-Katakombe auf. Ikonen geben ihm später Diakonskleidung (Albe, Dalmatika) und das prächtige Pluviale, den bischöflichen Mantel. Eine byzantinische Miniatur von 879-883, heute in Paris, zeigt ihn als Vertreter Gottes, den Kaiser Basilios I. krönend, in derselben prächtigen Gewandung, mit Juwelenbesetztem Diadem. Auf der Elfenbeinplatte in Berlin krönt die Gottesmutter Kaiser Leo VI. Zugegen ist Gabriel mit Zepter und Weltkugel. Auf späten russischen Ikonen wird er mit Kerze und Jaspis-Spiegel dargestellt. Die Beischrift, z.B. auf einer südrussischen Ikone um 1800, lautet: „Der heilige Erzengel Gabriel offenbart Gottes Geheimnisse; er verkündete der all reinen Gottesgebärerin die aus ihr hervorgehende Inkarnation des Logos.“

Attribute: Stab; Welt- oder Lichtkugel. Bei abendländisch beeinflussten Ikonen kommt ein Spiegel vor, von dem er die Befehle des Herrn abliest. Russische Autoren (wie Dmitrij Rostovskij) geben als Attribute Kerze und Jaspis-Spiegel an. Letzterer soll die unergründbaren Wege Gottes symbolisieren. Auf ukrainischen Ikonen sehen wir oft Ziborium und Kerzenlaterne.
Festtag in der orthodoxen Kirche: 26. März (am Tag nach der Verkündigung an Maria), 13. Juli (seit dem 9. Jahrhundert zweites Fest, da die Feierlichkeiten am 26. März in die Fastenzeit fallen; gedacht wird aller anderen Verkündigungen); Gabriels Festtag in der katholischen Kirche ist der 29. September. In Mettenheim weist der Engel Gabriel mit rechten Hand nach oben. Auf dem Schrobenhausener Gebetsbild Anfang letzten Jahrhunderts hält St. Gabriel, der himmlische Botschafter, gekleidet in einer Art dunkelrotem Mönchsgewand, eine Laterne in der Rechten und einen Spiegel von Jaspis in der Linken.



Text II:

Die sumerische Wurzel des Wortes Gabriel ist GBR, Gubernator = Steuermann oder Gouverneur. Alanche meinen, dass es Gibor bedeutet, Kraft oder Held. Gabriel ist Verwalter von Eden und herrscht über die Cherubim. Aber Gabriel ist einzigartig inmitten einer männlichen oder androgynen Heerschar, denn es ist fast sicher, dass dieser große Erzengel das einzige weibliche Wesen auf der höheren Befehlsebene ist. Auch ist sie der einzige Engel, der außer Michael mit Namen erwähnt wird, und weiter heißt es, dass sie zur Linken Gottes sitzt, was ein weiterer Hinweis auf ihre Weiblichkeit ist. Für die Mohammedaner hat Jibril/Gabriel Mohammed den gesamten Koran diktiert und wird als der Engel der Wahrheit angesehen, (obgleich gläubige Moslems kaum zustimmen werden, dass sie weiblichen Geschlechtes ist). Gabriel soll im Flügeln sein, 140 Paar der jüdisch-christlichen Überlieferung ist sie der Engel der Verkündigung, der Auferstehung, der Gnade, der Offenbarung und des Todes. Als Herrscherin des ersten Himmels ist sie den Menschen am nächsten. Nach dem Zeugnis der Johanna von Orleans ist es Gabriel gewesen, von der die Jungfrau überredet wurde, dem Dauphin zu helfen. Gabriel erscheint Daniel, um des Propheten schreckliche Vision vom Kampf zwischen dem Widder und dem Ziegenbock zu erklären (das Orakel der Niederwerfung der Perser durch die Griechen). Noch einmal erscheint sie Daniel, um ihm von dem kommenden Messias zu berichten, eine Botschaft, die sie ein halbes Jahrtausend später Maria gegenüber in der Verkündigung wiederholt. Es ist seltsam, dass sie bei so vielen Empfängnissen erscheint. Vor Maria hatte sie gerade dem Zacharias die Ankunft Johannes des Täufers verkündet.

Der grundlegend weibliche Charakter dieses bemerkenswerten Erzengels kommt noch einmal in der volkstümlichen Überlieferung zum Vorschein, die davon erzählt, wie sie die stets protestierende Seele aus dem Paradies holt und sie während der neun Monate, die sie in der Gebärmutter ihrer Mutter verweilt, erzieht.
Christian O‘Brien hat in seinem Buch The Chosen Few einen interessanten Fall vorgebracht und eingehend diskutiert, der Gabriels offensichtliches Interesse an Empfängnis und Geburt stützt. Er meint, dass sie einst in biblischen Landen ein wirkliches Wesen war, das mit den Genen der frühen Menschen experimentierte und dass Adam und Eva zu ihren ersten Experimenten gehörten. Diesem realen, irdischen Wesen wurden dann von den mit Hingabe vergötternden Sumerern übernatürliche Kräfte zugeschrieben. Zu dieser Hypothese gibt es eine seltsame Parallele in den sich widersprechenden Berichten von Matthaus und Lukas über die Empfängnis Christi. Bei Matthäus (1,20) zeugt der männliche Heilige Geist in Maria das Kind, während es nach Lukas (1,28) Gabriel war, die zu ihr einging. Dies kann so übersetzt werden, dass Gabriel etwas in sie hineinlegte, und als sie dann zu Maria sagt, dass die Empfängnis in ihrem Leib vollzogen ist, gibt das Anlass für ein paar Fragen oder sogar ein paar hochgezogene Augenbrauen. Sollte diese ansonsten primitive Welt wirklich Erfahrung mit künstlicher Befruchtung gehabt haben? Leute, die annehmen, dass die Menschheit ein Ergebnis von außerirdischen Experimenten ist, befürworten diese Idee. Für Skeptikerinnen und auch für Fundamentalistinnen, die von der Existenz weiblicher Engel nicht zu überzeugen sind, gibt es jedoch einen Trost, wenn sie entdecken, dass Gabriel auch noch „Göttlicher Gatte“ bedeuten kann.

Hieronymus teilt uns mit, dass Gabriel für einen Mann gehalten wurde, als sie bei der Jungfrau erschien. Maria „war erfüllt mit Angst und Bestürzung und konnte nicht antworten, denn sie war niemals vorher von einem Mann begrüßt worden.“ Als sie begriff, dass es ein Engel war (oder eine Frau), konnte sie frei sprechen, denn da gab es nicht länger etwas zu befürchten oder, könnten wir hinzufügen, zu wünschen.



Text III:

Der Erzengelfürst des weißen Lichtes ist Gabriel, der Beherrscher der Strahlkraft, die alles Leben in sich vereint, weil sie aus den Schwingungen zusammengefügt ist, die sich im farbigen Strahlenkranz darbieten und die im weißen Licht ausdrucksvoll enthalten sind.

Hier erkennen wir eine Energiequalität, die sich als die Summe aller Farben im Licht bezeichnen lässt und die dementsprechend machtvoll und allesdurchdringend in ihrer Wirkungsform ist. Hier präsentiert sich die vollkommene Klarheit, Reinheit und Lauterkeit in ihrer uneingeschränkten Ursprünglichkeit. Damit symbolisiert sich im weißen Licht auch die Kraft und Macht der Ursonne, die im gesamten Kosmos ihre unermessliche Lichtenergie in alles Leben ergießt, um ihm damit seine Daseinsgrundlage zu gewähren.

Im Vergleich dazu ist das weiße Licht aus dem Göttlichen Herzen die Urkraft, die es uns ermöglicht, klarer sehen und erkennen zu können, was in unserem Leben zu bereinigen, zu klären und zu verändern ist, um dieses in vollendeter Weise abgelten zu können. In dem Wort „abgelten“ verbirgt sich die Formel für „Vergeltung“, „Vergütung“ und demnach auch für „Bereinigung“ Das ist das Hauptthema, das im weißen Lichtstrahl ganz vordergründig zum Ausdruck kommt und sich als Hilfe für unser Bemühen anbietet, unter das wir unser Dasein gestellt haben und das uns dazu befähigen soll, weiter nach oben zu gelangen und an Reife und Lichtvolumen immer mehr zuzunehmen.
Im weißen Licht liegt eine unermessliche Leuchtkraft, die es vermag, unsere gesamten Zellstrukturen zu klären, unseren Körper zu reinigen und von Molekularsubstanzen zu entlasten, die sich als dunkle Schichten darin festgesetzt haben. Das geschieht bei jedem negativ schwingenden Gedanken und bei jedem ausgesprochenen Wort, das ebenso mit dunkler Energie behaftet ist.

Gedankenstrukturen und Wortformationen sind die Urheber für die Verunreinigung der Zellzwischenräume in unserem physischen Körper, aber auch für die Verdunklung unseres Lichtkörpers, der sich in vielen Schichten um diesen herum aufgebaut und verdichtet hat. Hier ist die Struktur aller Gedanken, Worte und Taten fein säuberlich aufmoduliert und für den jenseitigen Bereich gut sichtbar dargelegt. Hier befindet sich auch die ausschlaggebende „Datenbank“, die sich jederzeit gezielt abrufen lässt, um einem Dasein damit ein größeres Fassungsvermögen zu verleihen. Darunter ist zu verstehen, dass wir daraus ganz gezielt „Material“ zur Verfügung gestellt bekommen, das uns dabei behilflich ist, im spirituellen, aber ebenso im physischen Bereich ein wirkungsvolleres und aussagekräftigeres Wissen abrufen zu können, um damit unser irdisches Dasein mit mehr Qualität und Substanz zu bereichern. Das ist ein sehr maßgeblicher Satz, den wir hier hören und der uns zum Nachdenken anregen sollte. Hiermit wurde uns nämlich aufgezeigt, dass es in unserem eigenen Vermögen liegt, Lebensqualitätsfördernde Impulse abzurufen, die sich als Aufwärtsführende Hilfen anbieten und die uns zur freien Verfügung stehen, um daraus unseren Vorteil ziehen zu können. Dazu zählt in erster Linie die bewusste Reinhaltung der Gedanken und Worte, die stets genau überprüft werden sollten, bevor sie in die Umgebung ausgesandt werden und dort ihre Schwingungsformen manifestieren. Man nennt ein solches freigesetztes Gedankenmuster „Elemental“. Darunter ist zu verstehen, dass sich hier ein zum Leben erwecktes Energiegebilde mit der ihm gemäßen Eigendynamik verselbständigt hat und im feinstofflichen Bereich sein Dasein antritt. Ein Elemental ist also ein vom freien Geist geschaffenes Energiemodell, das durch die Macht des Geistes Energien aufnimmt und speichert, um so zu einem Geistwesen heranzuwachsen, das sich in seiner Kapazität mit den Kräften ausgestattet sieht, die dem ursprünglichen Gedanken innegewohnt haben.

Dadurch ist eine mehr oder minder kraftvolle, lebensfähige Energiemanifestation geschaffen worden, die sich ihren Lebensraum sucht und findet und die sich stets mit Gleichschwingenden verwandten Energien verbündet, um diese in ihrem Potential noch mehr zu verstärken.
Damit ist klar ersichtlich, dass kein einziger Gedanke und kein daraus gebildetes Wort im kosmischen Gefüge unbeantwortet bleibt und dass es auch nicht möglich ist, selbst unbeeinträchtigt davon zu sein — sei es in positiver oder negativer Weise. Es passiert allerdings oftmals, dass man von einem Gedanken unvermittelt „angesprungen“ wird, ohne ihn bewusst herbeigeführt oder gar gewollt zu haben, doch auch solche Momente bedürfen großer Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, um keine unliebsamen Auswirkungen nach sich zu ziehen.

Hier kommt es hauptsächlich darauf an, sich bewusst davon zu distanzieren und Licht in die Nebelschwaden der Gedanken zu bringen, um sie so schnell wie nur möglich aufzulösen, damit die Klarheit wieder die Oberhand gewinnen kann und auf dass unser emotionaler und mentaler Bereich in seiner Sicht geklärt und mit Licht erfüllt neu überdenken kann, wohin er tendieren möchte.
Erzengel Gabriel ist der lichtvolle Hüter unserer Gedanken, Worte und Taten und er ist es, der uns unmittelbar zu Hilfe eilt, wenn wir uns in unseren Gefühlen verletzt, beeinträchtigt oder erregt sehen und dabei die Vorsicht außer acht lassen, die in solchen Momenten höchst angebracht wäre. Diese sind nämlich stets ein Prüfstein von ganz besonderer Güte und ein präziser Gradmesser unseres Wesens, das sich im Zeichen des Lichtes seinen Weg durch die Dunkelheit bahnt.

Deshalb kann es hier gar nicht eindringlich genug betont werden, wie wichtig es ist, diesen mächtigen Gedankenfluss genau im Auge zu behalten und ihn nicht aus der Kontrolle geraten zu lassen, weil er damit im wahrsten Sinn des Wortes eine Überschwemmung herbeiführen könnte, die katastrophale Folgen nach sich ziehen würde. Klarheit, Reinheit, Lauterkeit — diese drei Tugenden sind es, die dem weißen Strahl des Lichtes zugrunde liegen und die sich in diesem machtvollen Energiefeld befinden, um sie mit Hilfe des Lichtes in unser Wesen zu leiten und dort zu verankern.
Im weißen Licht liegt für uns die grenzenlose Macht der Gedankenbeherrschung und die reiche Fülle der daraus resultierenden Worte, die sich als konkreter Ausdruck davon ableiten. Beide zusammen bilden ein immens großes Kapital, das sich vor uns auftut und aus dem wir die Summe unseres irdischen Daseins bilden können, die sich in der Gewinnzone befindet, weil unser helfender Geist uns dazu befähigt hat, die richtige Entscheidung zu treffen und unser Soll auf diese Weise in ein Haben zu verwandeln.

Im Leben spielt es manchmal eine große Rolle, seine eigene, selbstverantwortliche Entwicklung in die zweite Reihe zu stellen, um erst einmal Klarheit darüber zu gewinnen, was eigentlich der wahre Sinn dieses Daseins ist und welche Stationen noch erreicht werden müssen, um es möglichst perfekt zu gestalten. Das bezieht sich zum Beispiel auf Ausbildungsphasen, die oft gar nicht in dem Maße genutzt werden können, wie es einem wünschenswert wäre oder auf Positionen, die sich mit grundlegenden Dingen befassen und nicht dem Spezialgebiet entsprechen, das man gerne bearbeiten würde.

In diesem Zusammenhang muss jedoch gesagt werden, dass wir immer wieder auf Lebensabschnitte stoßen, die sich ganz anders abspielen, als man es sich vorgestellt hat und die gleichsam als ein Zwischenglied zwischen einzelnen Wegstrecken zu bewerten sind und demzufolge auch nicht ins Gewicht fallen.
Anders ist es jedoch, wenn man sein Leben immer nur nach zweckdienlichen Richtlinien auslegt und sich nicht wirklich darüber im klaren ist, was man eigentlich tatsächlich zu erfüllen gewillt ist und welche Schwerpunkte dafür gesetzt werden müssen, um diesem Wollen möglichst nahe kommen zu können.
Immer wieder kann man es erleben, dass ein Mensch in seiner Lebenserfüllung beeinträchtigt und eingeschränkt ist und dass seine wahren Talente und Fähigkeiten auf einem ganz anderen Gebiet zu finden wären. Aus bloßer Zweckmäßigkeit heraus wird es aber vielfach akzeptiert, sein Leben vor ein Joch spannen zu lassen, das für einen zu schwer und damit ungeeignet ist, Freude und Zufriedenheit aufkommen zu lassen, was eine unbedingte Voraussetzung für ein erfülltes Dasein ist.

Im Hoheitsgebiet des weißen Lichtes herrscht absolute Klarheit darüber, was ein Menschenleben zu bewältigen sich vorgenommen hat und welche Umwege möglicherweise gerade beschritten werden, die nicht auf geradem Weg zum angestrebten Ziel führen. Deshalb fällt es auch in das Aufgabengebiet des Erzengels Gabriel, suchenden Menschen, die sich gleichsam von dichten Nebeln umhüllt fühlen und deshalb keine klare Sicht auf ihre zukünftige Wegstrecke haben, eine konkrete, sichtbare Hilfe zu geben, um ihnen so aus dieser Sackgasse herauszuhelfen, in der sie sich — seelisch gesehen — gerade befinden.
Die beste Möglichkeit, dieses zu bewerkstelligen, ist die, sich mit dem weißen, großen Licht geistig zu verbinden und sich dabei unter die reinigenden, klärenden weißen Lichtkaskaden zu stellen, um von ihnen durchdrungen und vollkommen erleuchtet zu werden.
Das ist ein ganz einfaches Ritual, das nur sehr wenig Zeit in Anspruch nimmt, das jedoch von unschätzbarer Wirksamkeit ist, will man sich von Unklarheiten und Begrenzungen befreien, die aus einem Nicht-Erkennen-Können und damit aus einem getrübten Sichtvermögen herrühren.

In diesem Zusammenhang ist es auch sehr wirksam, unser physisches Auge stets mit dem weißen Licht geistig zu klären und zu erleuchten, damit es in seiner Sehstärke voll erhalten bleibt und so die körperliche Sehkraft mit der spirituellen eine vollkommen intakte Einheit bilden kann.
Erzengel Gabriel ist es auch, der sich in liebevoller Weise unserer erbarmt, wenn wir uns in einer Situation festgefahren haben, die mit einem Nicht-Wissen im Hinblick auf unsere weiteren Entwicklungsschritte steht und die deshalb sehr belastend sein kann, weil sich das Drängen der Seele und die Unklarheit seitens des Geistes als Kontrahenten gegenüberstehen und Druck aufeinander ausüben.
Das erlebt man immer wieder in Lebenslagen, die eine Entscheidung fordern, weil man sich unglücklich und beeinträchtigt fühlt, andererseits jedoch auch mit dem Zwang konfrontiert ist, der aus einer materiellen Notwendigkeit heraus sein Recht fordert.

Das führt stets zu großen Diskrepanzen zwischen Wollen und Müssen, zwischen Lebensfreude und Frustration. In solchen Phasen ist es immer sehr entscheidend, sich dessen bewusst zu werden, dass eine seelische Befreiung gefordert ist, die dann gleichzeitig auch die geistigen Kräfte beeinflusst, die sich im nüchternen Denken, Analysieren und Abwägen den Wünschen der Seele entfremdet haben und in Opposition zu ihnen getreten sind.

Daran erkennen wir ganz deutlich, dass es stets von besonderer Wichtigkeit ist, dass sich Körper, Geist und Seele in einem wohl aufeinander abgestimmten Gleichklang befinden müssen, soll ein Leben optimal und erfolgreich seiner Bestimmung entsprechen. Auch das ist wieder ein Kernsatz, der besondere Beachtung verlangt, der meistens jedoch unberücksichtigt bleibt, weshalb es zu so vielen Enttäuschungen, Missachtungen des Lebens und zu Fehlschlägen kommt, die man allenthalben beobachten kann. Vielfach handelt es sich hier jedoch auch um ein ganz eklatantes Missverständnis, dem man sich aus Unkenntnis heraus beugt und das in etwa so lautet: „Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe“ oder aber: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot verdienen“. Hier handelt es sich jedoch um Überlieferungen, die sich gegen die persönliche Freiheit eines Menschen richten, der als Göttliches Wesen die Macht in seinen Händen hält, sein Leben in einer Weise auszurichten, die ihm ganz persönlich entspricht und die im vollkommenen Einklang mit seinem Selbstbildnis steht, das als leuchtendes Licht in seiner Seele manifestiert ist.
Alles andere deutet auf geistige Unfreiheit hin und auf den blinden Gehorsam einer Instanz gegenüber, die man als über einem stehend und höherrangig anerkennt und der man sich deshalb beugt.

Vor Gott sind alle Menschen gleich!

Diese unumstößliche Wahrheit steht aber im krassen Widerspruch dazu, und deshalb sind wir gefordert, unser althergebrachtes, traditionell verwobenes Denken zu revidieren und einer Veränderung zu unterziehen. Ein jeder von uns wurde nach dem Ebenbild Gottes geschaffen und ist deshalb ein freies, Göttlich erfülltes Wesen, das sich seiner Persönlichkeit gemäß entwickeln und vervollkommnen muss, um seiner wahren Bestimmung gerecht zu werden.

Daran scheiden sich jedoch die Geister — und deshalb gibt es Menschen, die in freier, ungebundener und selbstbewusster Form ihr Leben beherrschen und nach ihren Wünschen verwirklichen, und es gibt andere, die stellen sich lieber auf die Seite der Befehlsempfänger und tun das, was ihnen aufgetragen wird. Das ist ein krasses Beispiel für die Selbstgefasste Meinung, die jeder von sich hat und die sich dementsprechend so verdeutlicht, wie es das eigene Selbstwertgefühl zulässt. So sind wir wieder bei einem Punkt angelangt, der für unsere Entwicklung hier auf Erden äußerst wichtig ist und der mit dem Selbstwertgefühl ganz unmittelbar in Verbindung steht. Dieses verdeutlicht nämlich die Achtung und Wertschätzung, die man seiner eigenen Persönlichkeit entgegenbringt und die ausschlaggebend dafür ist, ob man sich als Herr oder Sklave fühlt.
Auch hier wieder ein Vergleich, der bewusst recht drastisch gewählt wurde, worin wir jedoch ganz klar vor Augen geführt bekommen, was letztendlich damit gemeint ist — und das bezieht sich auf ein großes Gebiet menschlicher Leiderfahrungen, die in vielfacher Form daraus resultieren.
Jeder Mensch hat das Recht auf seine persönliche Freiheit, auf seine selbstbewusste Lebensführung und auf sein eigen-verantwortliches Vorwärtskommen auf seinem Weg zum Licht.

Das ist ein unantastbares Grundrecht, dem nichts entgegenzusetzen ist — außer die aus freiem Entschluss herbeigeführte Kapitulation davor. Ein Mensch, der sich auf diese Weise selbst beeinträchtigt, ist mit jemandem zu vergleichen, der freiwillig dem Licht den Rücken kehrt und sich lieber dem Nebel zuwendet, der ihn auf der anderen Seite erwartet.
Deshalb ist es ein ganz großes Anliegen des Erzengels Gabriel, uns aus diesem verkehrt verstandenen Pflichtgefühl herauszuhelfen, das immer dahinter steckt, wenn ein Mensch zugunsten eines anderen seine Freiheit verpfändet, damit gewollt in den Schatten tritt und auf diese Weise den klaren Überblick über sein Leben einbüßt, das seiner Selbstverantwortung nun nicht mehr entsprechen kann.

Im Bewusstsein um die Notwendigkeit einer selbständigen, verantwortungsvollen und zufrieden stellenden Lebensführung gilt es auch festzuhalten, dass wir es in uns tragen, was wir in dieses Leben einbringen und darin verankern müssen, um es eindrucksvoll und pflichtbewusst aufgearbeitet abschließen zu können. In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, dass es auch ganz eindeutig bei uns selbst liegt, wie wir etwas in Angriff nehmen und welche Grundschwingungen wir dafür einsetzen, um dieses in einer Energieanhebenden Art zu verstärken.

Wir haben es also selbst in der Hand, hilfreiche Frequenzen in ein Wirken einzubringen, das von uns gefordert ist und dem wir uns verantwortungsbewusst stellen sollen. Diese Grundeinstellung verhilft uns dazu, eine Schwingungsfrequenz in ein Geschehen einfließen zu lassen, die dazu in der Lage ist, die richtige Basis zu schaffen, auf der das gute Gelingen schon vorprogrammiert ist.
Im Gegensatz dazu wird etwas stets mit viel mehr Schwierigkeiten und Versagen verbunden sein, das mit Unmut, Lustlosigkeit und Pessimismus in Angriff genommen wird. Auch das ist ein Ansatzpunkt, der im Bereich des weißen Lichtes seine vollkommene Unterstützung findet, wenn wir uns bewusst darum bemühen, Licht, Klarheit, Ehrlichkeit und Verstehen in uns zu verstärken, um so gewappnet neue Wirkungsbereiche zu erschließen, die dazu imstande sind, uns zu unserem wahren Lebensziel zu führen.

In diesem Hinweis ist es ganz eindeutig dargelegt, dass es uns stets möglich ist, reichliche Hilfe zu erhalten, um unser Kräftepotential damit anzuheben und um uns darüber hinaus auch im Bereich unserer Gefühle und Gedanken so zu konditionieren, dass es für uns keine Umwege oder Durststrecken auf unserem Lebensweg mehr geben muss. Es ist ein ganz gewaltiger Energiereichtum, der sich vor uns auftut und dem wir uns bewusst öffnen sollten, um uns damit besser zu versorgen und klarer gegen Unstimmigkeiten und Missklänge abzuschirmen, gegenüber denen man auf diese Weise zusehends mehr Immunität gewinnt.

Die Immunität ist ebenfalls ein ganz wesentlicher Faktor. Sie kann im Zeichen des weißen Lichtes ihre umfassende Bedeutung noch mehr verstärken und vervielfachen, um auf diese Weise einen sicheren Schutzwall zu bilden, der uns wie eine Festung umgibt und alle Eindringlinge vehement abhält.
Dazu muss man wissen, dass es in der Atmosphäre eine unendliche Vielzahl von negativen Elementalen gibt, die sich dort tummeln und in ihrer regen Art ein großes Betätigungsfeld vorfinden. Dieses wird ihnen immer dann verstärkt geboten, wenn wir uns mit Negativitäten jedweder Art befassen und diese in unser Gedankengut einlassen, um ihnen damit die Möglichkeit zu gewähren, dort Nester zu bauen und sesshaft zu werden.

Das geschieht stets, wenn wir Gedanken wälzen, die einen destruktiven Charakter haben, wie etwa Neid, Eifersucht, Rachsucht, Hass oder Missachtung des Lebens und seiner kosmischen Gesetze. Das sind Energiemuster, die im gesprochenen Wort ihre Verankerung suchen und meistens auch finden und die dadurch Eigenschwingungen erhalten, die sich wie ein Lauffeuer weiterverbreiten und sich mit Energiestrukturen vereinen, die demselben Status angehören und die deshalb einen guten Nährboden dafür bieten, dass die Saat reichlich aufgehen und sich verbreiten kann.
Hier handelt es sich um ein vom freien Willen ausgelöstes Wachstumsgeschehen, das sich auch auf irdische Verhältnisse sehr gut ummünzen lässt. Wir können uns nämlich genau vorstellen, was geschieht, wenn ein kleiner Same auf fruchtbaren Boden fällt und dort Wachstumsfördernde Bedingungen vorfindet. Er sprießt, wächst und gedeiht schließlich zu einer ausgereiften Frucht, die als Nahrung für andere Lebensformen ihrer Bestimmung entspricht. Letztendlich verdorrt der Rest dieser Pflanze und wird zu Dünger für den Boden, der damit wieder aufbereitet wird, um neuem Samen eine Lebensgrundlage bieten zu können.

Das ist ein einleuchtender Vorgang, der uns allen bestens bekannt ist, der jedoch auch im Geistigen von ganz großer Aktualität ist. Deshalb wollen wir uns dieses Geschehen im spirituellen Bereich einmal genauer vergegenwärtigen, um dadurch noch besser verstehen zu können, was es eigentlich wirklich bedeutet, Gedanken, Worte und Taten zu manifestieren, die sich damit verdichten und Schwingungsformen annehmen, die der Ausgangsenergie vollkommen adäquat sind.
Angenommen, es geschieht folgendes: Eine besorgte Mutter erfährt von einer geplanten Reise ihres Kindes und ist darüber höchst aufgebracht, weil sie dahinter Gefahren vermutet, die jedoch nur ihrem Phantasiereichtum entspringen und in schwindelnde Höhen hinaufragen. „Was wird nur alles passieren?“ Darum kreisen ihre Gedanken unaufhörlich, und im Geiste malt sie sich bereits die schlimmsten Situationen aus und erlebt sie dabei bildlich. Voll Angst rät sie strikt von dieser Reise ab und erfährt dabei die nächste Enttäuschung, denn der junge Mensch lässt sich von seinem gefassten Entschluss nicht abbringen.

Nun ist folgendes passiert: Durch die negativ aufgeladene Gedankenstruktur der Mutter sind Geistwesen oder Elementale geschaffen worden, die in sich den Wesenszug tragen und das verkörpern, was ihnen zum Leben verholfen hat. Damit beseelt machen sie sich nun auf den Weg, um Gleichschwingende „Kameraden“ zu finden, mit denen sie sich verbrüdern können. Schnell bildet sich ein größerer Trupp, der sich nun nach einer Betätigung umsieht und diese auch sehr bald in Form eines menschlichen Energiefeldes findet, das sich mit Angst, Sorgen und Befürchtungen aufgeladen hat und deshalb eine gewisse Anziehungskraft auf diese Elementale ausstrahlt, die man mit Magnetismus gleichsetzen kann.

Nun stürzen sich die Elementale vereint in dieses ungeschützte, lichtarm gewordene Kraftfeld und verdichten mit ihren Energien die dort bereits vorhandenen, was schließlich dazu führt, dass sich Angst, Sorge und Furcht noch mehr verstärken, zur Panik anwachsen und sich mit der Zeit so sehr verdichten, dass sie sich schließlich auf die körperliche Ebene verlagern.

Das ist eine kurze und einfach gehaltene Beschreibung, um aufzuzeigen, welchen Weg ein Gedanke nimmt, um auf fruchtbaren Boden zu fallen, dort zu wachsen und zu gedeihen. Klar und deutlich ausgedrückt heißt das für uns, dass wir die Gedankenkontrolle sehr sorgfältig und gewissenhaft vornehmen sollten und dass wir uns mental in einen Lichtmantel einhüllen müssen, wenn wir nicht wollen, dass unser feinstofflicher Bereich zum Tummelplatz für unliebsame Energieformationen wird. Es ist eine unumstößliche Tatsache, dass es uns möglich ist, das Licht um uns herum mit einer bewussten Einstellung zu verstärken und auszudehnen, um damit einen starken Schutzwall aufzubauen, der uns wie eine Festung umgibt und an dem unerwünschte Eindringlinge abprallen und kapitulieren müssen, weil das Licht uneinnehmbar ist und durch nichts zerstört oder bezwungen werden kann.

Das ist eine wunderbare Waffe, die es uns ermöglicht, von unerwünschten Energien verschont zu bleiben, um die eigenen Kräfte immer besser zu entwickeln und um schließlich Ein anderes, ganz wesentliches Kapitel bezieht sich auf die Erfüllung eines Reinigungsprozesses, der im Zeichen des weißen Lichtes ein sehr klärendes, auflösendes und tief greifendes Ritual ist, dem man sich im Bestreben um Läuterung und Integrität unterziehen kann und das hier genauer beschrieben werden soll.
Wir haben in diesem Reinigungs-Ritual im Zeichen des weißen Lichtes eine unermesslich starke, durchdringende und transzendente Methode zur Verfügung, die es uns erlaubt, alte Schulden, unnötigen Ballast, Ungereimtheiten und Leiderfahrungen, die immer noch ihre Schatten auf unser Gefühlsleben werfen, abzuklären, mit Licht zu erfüllen und schließlich wie davonziehende Nebelschwaden aufzulösen. Von einem solchen Ritual geht eine Leuchtkraft aus, die unübertroffen ist und die uns stets im vollkommenen Ausmaß zur Verfügung steht, damit wir uns auf diese Weise reinigen, von Schlacken befreien und mit neuem Glanz umgeben können. Das lässt sich auch auf die Klärung der Gefühls- und Gedankenwelt ausweiten, wodurch wir mit einem völlig neuen Lebensgefühl konfrontiert werden, das mit einem „Aussteigen“ vergleichbar ist, das man sich aus tiefstem Herzen heraus bereits ersehnt hat, wofür in der Realität jedoch keine Chancen zu erkennen waren.

Es ergeht einem dabei oft so, als würde sich ein fester Reifen um einen herumschlingen, der einem die Luft zum Atmen raubt, da er in seiner starren Form unbeweglich und unnachgiebig ist. Man fühlt dann den starken Druck auf der Brust und verlangsamt die Atmung, um die Beengung nicht noch unerträglicher werden zu lassen. Diese wird dadurch jedoch nicht gemildert, sondern sie verstärkt sich immer mehr, bis es schließlich darauf ankommt, sich entweder aus dieser bedrückten Lage selbst zu befreien oder von ihr überwältigt zu werden. Darin verdeutlicht sich ein Leidensdruck, der vielen Menschen nur allzu gut bekannt ist und der sich mit nichts anderem bereinigen lässt als mit dem weißen Licht und seiner allesdurchdringenden Reinigungskraft Angst, Schrecken, Befürchtungen und Unterdrückung haben keine Macht mehr über uns, wenn sich das leuchtende, glanzvolle Strahlen dieser kosmischen Kraftquelle in unser Leben ergießt und dort sowohl im feinstofflichen als auch im körperlichen Bereich Bedingungen schafft, die der vollkommenen Ordnung im Sinne der Göttlichen Schöpfung wieder zum Durchbruch verhelfen.
In diesem konkreten Hinweis sind zweierlei Hilfen aufgeführt: Erstens die Bereinigung unseres Geistkörpers, mit allen Schwingungselementen, die sich darin aufgebaut und verdichtet haben, und zweitens die unseres physischen Körpers, der in einem strukturellen System eingebunden ist, das mit dem Licht ebenso in einem unmittelbaren Zusammenhang steht.

Jede Zelle unseres Körpers ist ein Lichtfunke, der mit Farben und Formen erfüllt ist und der als Ausgangspunkt für vollkommenes Heilsein bezeichnet werden kann. Die Lichtfunken in Form unserer Zellen kommunizieren in Lichtgeschwindigkeit miteinander, und sie teilen einander ganz präzise mit, wie ihr momentaner Zustand ist und welche Mängel sich eingeschlichen haben.
Dadurch ist jede Zelle vom Befinden aller anderen Zellen bestens informiert, sie beinhaltet dieses Wissen in sich als ein Teil des Ganzen, und sie ist selbst eine Ganzheit im Verbund des gesamten Systems. Nun ist es für uns sehr aufschlussreich zu erkennen, wie diese Lichterfüllten, mehr oder minder gut versorgten Zellen mit dem Licht im feinstofflichen Bereich in Resonanz treten und wie sie sich mit dieser empfangenen Frequenz auseinandersetzen.

Darin finden wir nämlich den unmittelbaren Weg, den eine geistige Formation nimmt, die mit destruktiven Schwingungsmustern aufgeladen ist, um sich dem Körperlichen mitzuteilen und sich dort anzusiedeln, vorausgesetzt, diese Nachricht trifft auf Zellstrukturen, die selbst in ihrer Lichtkapazität bereits stark geschwächt sind und die sich diesem Druck deshalb nicht widersetzen können.
„Killerzellen“ nennt man besonders lichtstarke, Energiegeladene und abwehrstarke Zellformationen, die sich uns sozusagen als „Leibwächter“ zur Verfügung stellen, um unseren Organismus vor solchen verhängnisvollen Informationen zu schützen. Doch manchmal ist die Immunkraft im Körper generell bereits so geschwächt, dass auch diese „Wachposten“ an Effektivität eingebüßt haben und dem Ansturm der geistigen Energieformationen nicht mehr gewachsen sind.

Dann ist der Zeitpunkt für ein körperliches Leiden gekommen. Nun muss diese Energieverdichtung auf grobstoffliche Art behandelt werden. Dazu kommt noch der Leidensdruck, der aus Schmerzen resultiert sowie die Beeinträchtigung der Lebensführung, was sich deprimierend auf die Psyche auswirkt.
Hier verdeutlicht sich sehr eindrucksvoll ein Geschehen, das in einer geistigen Ursache seinen Auslöser gefunden hat und das in seiner verdichteten, lichtarmen Energieschwingung mit dem körperlichen Bereich in Resonanz tritt und sich dort manifestiert und ausbreitet, ohne Chance auf Gnade — es sei denn, diese Gnade wird erbeten und durch das Licht bewusst in Gang gesetzt.

Darin erblicken wir wieder die Schöpferkraft, die wir als Wesen des Lichtes, geschaffen aus der Göttlichen Liebe, in uns selbst beherbergen und die wir stets und uneingeschränkt zur Verfügung haben, wenn wir danach verlangen. So können wir unser Leben korrigieren oder eine Umkehr vornehmen, von der wir überzeugt sind, dass sie notwendig geworden ist, um damit dem großen Ziel näher zu kommen.
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Erzengel Gabriel steht uns bei und umfängt uns mit seinem Lichterfüllten Wesen, um uns dabei zu unterstützen, wenn es darum geht, alte Schulden zu begleichen, wozu auch karmische Schulden zählen, unnötig gewordenen Ballast abzuwerfen, oder um eine Erneuerung herbeizuführen, die unserem Vorwärtskommen dienlich ist und die deshalb ein inniges Anliegen unserer Seele darstellt. Dem können wir oftmals allein nicht entsprechen, es wird jedoch mit der Kraft des weißen Lichtes immer und auf vollkommene Weise geklärt und geregelt, wenn wir unseren Blick nach oben wenden und uns dabei unserer Macht bewusst werden, die ein jeder von uns in sich trägt und die die unvorstellbar große Kraft verkörpert, die der Schöpferkraft Gottes entspringt.



Text IV:

Ein zweiter Erzengel ist Gabriel (hebr. „Gabr-i—El“). Sein Name bedeutet: „Meine Kraft ist Gott.“ Der klassische Gabriel—Text steht im 1. Kapitel des Lukasevangeliums.

Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa gesandt, die Nazareth heißt, zu einer Jungfrau, die war mit einem Mann mit Namen Joseph vom Haus Davids verlobt. Die Jungfrau hieß Maria. Und der Engel trat bei ihr ein und sprach: <>Sei gegrüßet, du Begnadete, der Ewige Gott ist mit dir.<> Sie aber erschrak über dieses Wort und dachte: „Was ist das für ein Gruß?“ Und der Engel sprach zu ihr: „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Den sollst du Jesus nennen. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Der Ewige Gott wird ihm den Thron seines Vaters David geben und er wird über das Haus Jakobs ewig König sein und sein Reich wird kein Ende haben.“ Da sagte Maria zu dem Engel: „Wie soll das geschehen, da ich mit keinem Mann ehelichen Umgang habe?“ Der Engel antwortete ihr: <>Der Heilige Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Kind heilig genannt werden und Gottes Sohn, denn bei Gott ist nichts ohne Kraft.“ (Lukas 1,26 if.)

Den Erzengel Gabriel, der Maria die Geburt des Erlösers verkündigt, nahmen sich viele Malerinnen und Maler zum Thema. Ein neueres Bild ist eine Batik aus Bali aus dem Jahre 1987, das die Dynamik des Geschehens besonders deutlich zum Ausdruck bringt In der Botschaft des Erzengels Gabriel verwirklicht sich die <>Dynamik“ oder Kraft Gottes, der wir im mittleren Kreis begegnet sind. Schon im 1. Buch Mose heißt es: „Sollte bei Gott etwas ohne Kraft sein?“ (1. Mose 18,14) In Lukas 1,37 greift Gabriel diesen Vers auf, wenn er sagt: „Bei Gott ist keine Handlung ohne Kraft (gniech: Dynamis).“ Und in Vers 35 sagt Gabriel zu Maria: „Die Kraft des Höchsten wird dich über schatten.“ Es ist Gabriel, durch den die Kraft Gottes in Maria wirksam wird. Maria sagt deshalb in Vers 49: „I)er Kraftvolle hat mich groß gemacht.“ Gabriel verkündigt den Gott der Kraft und Dynamik, dem kein Ding unmöglich ist. Der starke Gott handelt durch die Verkündigung des Gabriel. In der Verkündigung Gabriels geschieht das, was aus dem Wesen Gottes kommt. Und so empfängt Maria ein Kind, indem sie das Wort Gabriels hört und annimmt.

Nach einer im Mittelalter verbreiteten Vorstellung hat Maria Jesus durch das Ohr empfangen, also im Hören auf das Wort des Engels Auf dem bekannten Bild von Matthias Grünewald hält Maria dem Engel ihr linkes Ohr entgegen Durch das Wort, das Gott durch Gabriel spricht, wird das, was der Engel sagt, Wirklichkeit. Hier wird deutlich, dass das göttliche Reden kein leeres Wort ist, sondern wirkt, so wie es Gott durch den Propheten Jesaja sagt: „I)as Wort, das aus meinem Munde hervorgeht, wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern es wird tun, was mir gefällt, und es wird ihm gelingen, wozu ich es sende.“ Ges 55,11) Und der Apostel Paulus schreibt an die Korinther (1 Kor 2,4): „Mein Wort und meine Verkündigung vollzieht sich im Sichtbarwerden von Geist und Kraft.“
Wo keine Wirkung entsteht, da handelt es sich auch nicht um das Reden Gottes. So hat es Angelus Silesius treffend ausgedrückt:

Wo Christus noch nicht wirkt, da ist er auch noch nicht, wenn gleich der Mensch von ihm viel singet oder spricht.

Dem Erzengel Gabriel ist das Element Luft zugeordnet. Von ihm wird in Daniel 9,21 gesagt, dass er fliegt, Gabriel hat das Angesicht eines „Menschen“ (Dan 9,21; 10,6 und 18), er „stärkt“ Daniel (Dan 8,18 u. 10,18). Wir können deshalb auch in dem Engel, der Jesus in Gethsemane „stärkte“ (Lk 22,43) den Erzengel Gabriel erkennen.