Text I

(Hebr.: Urjieïl, manchmal „Surial“ und auch „Ariel“ genannt; kirchenslavisch: Uriil) Die kirchenslavische Übersetzung im 3. Buch Esra (1. Jhd. n.Chr.), wo Uriel genannt wird (3 Esra 4,1-34; 5,20; 10,28), erfolgte nach der Vulgata (Ende 4. Jhdt.). Von diesem bei slawischen Orthodoxen (russische Bibel) als kanonisch geltenden Buch gibt es nur lateinische, also keine hebr¨ischen oder griechischen Texte. Den Engel Uriel schickt Gott zu Esra, um ihn über die Erkenntnisgrenzen der Menschen zu belehren: „So wie die Erde dem Wald gegeben ist und das Meer seinen Wellen, so können die Bewohner der Erde nur das, was auf Erden ist, verstehen; und nur die Bewohner des Himmels können verstehen, was im Himmel ist“ (3 Esra 4,20). Es folgen sieben apokalyptische Visionen des Esra, deren Bedeutung ihm Uriel erläutert.

In der ostkirchlichen Liturgie wird Uriel zusammen mit den drei allgemein kanonischen Erzengeln angerufen. Der aus dem Altjudentum übernommene Engel, dem er als Regent der Sternenwelt und des Engelheeres galt, trägt einen bedeutungsvollen Namen: „(Mein) Licht ist Gott“ oder „Feuer (Licht) Gottes“ (lat.: Lux vel ignis Dei, fortis socius). Uriel kommt ansonsten außer in spätjüdischen (rabbinischen) und gnostischen Schriften nur in umstrittenen bzw. nicht kanonischen Büchern und Apokryphen vor.
Uriel, einer der vier Erzengel, geleitet die Toten zum Thron Gottes, nachdem er die Hades-Tore geöffnet hat (Oracula Sibylli.na), und bewacht danach das Paradiesestor. In Apokryphen Schriften wird erzählt, dass er Elisabeth und ihren kleinen Sohn Johannes (den späteren Täufer) auf der Flucht in der Wüste begleitet und später den vier Monate alten Johannes aus der Wüste herbeiführt. Uriel gilt aber auch als Engel der Buße und Strafe, wohl weil er Esra eine siebentägige Fastenbuße auferlegt hat (3 Esra 5,20).

In der Apokalypse des Paulus — einem Apokryphon vom Ende des 4., Anfang des 5. Jahrhunderts, das auch in slawischen Übersetzungen bekannt ist, wird erzählt, dass der dem dritten Himmel entrückte Paulus von einem Engel ins Paradies begleitet wird. Zwei singende Engel, die Uriel und Suriel genannt werden, stehen vor dem Thron, der für den Apostel in einem Zelt von Licht bereitgestellt ist. Uriel zeigen die Mosaiken von S. Maria Maggiore in Rom (4./5. Jhd.), ein antikes Grabmal in Sofia, Bulgarien (5. - 6. Jhdt.), das Mosaik in S. Apollinare Nuovo in Ravenna (520-530), folkloristische Szenen in Ägypten (Fresko in Bawit), das Kuppel-mosaik in der Sophienkathedrale in Kiev (11. Jhd.; erneuert), das südliche Portal von Saint-Gilles in der Provence (1. Hälfte 12. Jhd.) und die byzantinischen Mosaiken aus normannischer Zeit (12. Jhd.) auf Sizilien (Apsis im Dom von Monreale; Vierung der Martorana-Kirche in Palermo, zusammen mit Michael, Gabriel und Raphael in Relation zur Deesis des Bema). Noch um 1200 ist Uriel auf der Holzdecke von St. Michael in Hildesheim und im 13. Jahrhundert auf Tafelbildern der Schulen von Siena („Antependium von Siena“) und Parma dargestellt worden. Die Beischrift auf einer russischen Ikone der Heiligen Heiler bezeichnet ihn als „leuchtendes Feuer Gottes, Erleuchter der Umnachteten“.

Attribute: Stab, Licht-Globus, Schwert (nach Dmitrij Rostovskij), Feuerflamme (auf der offenen Hand), Laterne, Weihrauchschale. Einen besonderen Festtag Uriels (am 27. Tobi) kennt nur die koptische Kirche. In Mettenheim trägt er in der linken Hand ein flammendes Schwert. Auf dem Schrobenhausener Gebetsbild Anfang letzten Jahrhunderts hat St. Uriel, der himmlische Licht - oder Feuerengel, das Schwert. Er ist in grüner Albe und roter Diakons-Dalmatika gekleidet.



Text II:

Es heißt, er sei einer der vier Engel in der ständigen Gegenwart Gottes. Uriel bedeutet „Feuer Gottes“. Er ist in späteren Schriften mit Phanuel, „Gesicht Gottes“ gleichgesetzt worden. Er führt den Vorsitz über den Tartarus (oder die Hölle) und ist beides, Seraph und Cherub. In der grimmigen und höllischen Apokalypse des Petrus erscheint Uriel als ein Sühne-Engel, der so gnadenlos dargestellt ist nicht nur irgendein Dämon, dem wir nicht in der Hölle begegnen möchten. „Uriel, der Engel Gottes, wird der Reihe nach, je nachdem, was ihre Übertretungen waren, die Seelen solcher Sünder vorbringen ... Sie werden in ihren Wohnstätten in ewigem Feuer brennen. Und nachdem sie alle mit ihren Wohnstätten zerstört sind, werden sie auf ewig bestraft werden ... Jene, die den Weg der Gerechten verspottet haben, werden an ihren Zungen aufgehängt werden.
Unter ihnen wird ein unverlöschliches Feuer sein, dem sie nicht entfliehen können.“

Allen, die sich jetzt immer noch törichterweise vorstellen, dass Engel stets zuckersüße Wesen sind, muss diese Beschreibung als Warnung dienen. Rechtschaffene Engel sind bei der Ausführung ihrer Pflichten so stur wie ein Vierzigtonner bei 150 Stundenkilometern und haben ungefähr die gleiche Wirkung.

Uriel wird oft als der Cherub angesehen, der „mit dem feurigen Schwert am Tor des Garten Eden steht“, oder als der Engel, der „über Donner und Schrecken wacht“. Er scheint ein ziemlich übler Mafioso zu sein, und insofern steht ihm die Präsidentschaft über die Hölle wohl zu Gesicht.
Die Behauptung, dass er der Engel war, der den Menschen die magische Kabbala gab, steht in seltsamen Gegensatz zu allem, was wir von seinem Gerechtigkeitsfanatismus wissen. Doch liegt eine gewisse ausgleichende Gerechtigkeit in der Tatsache, dass gerade er, der sich so stur an die Regeln hielt, durch ein Kirchenkonzil im 8. Jahrhundert Später tat die wurde wieder einige setzt, jedoch in einen Heiligen verwandelt; sein heiliges Symbol war eine offene Hand, die eine Flamme hält. Den interessantesten außerkanonischen Bericht von diesem Erzengel finden wir im Josephgebet. Als Jakob mit‚ einem dunklen Engel kämpfte (und Uriel war immer ein bevorzugter Kandidat für diesen starken Arm des Himmels), kam es zu einem seltsamen Verschmelzen der beiden Wesen, denn Uriel sagt: „Ich bin heruntergekommen zur Erde, um Warnung unter den Menschen zu nehmen, und ich werde Jakob mit Namen genannt.“ Nun kennen wir ein paar Patriarchen, die angeblich zu Engeln geworden sind, wobei der bedeutendste Fall die Verwandlung Henochs in Metatron ist. Aber Uriel ist der erste berichtete Fall von einem Engel, der ein Mensch geworden ist. Hierin ist er der Herold zukünftiger Dinge.

Uriel ist auch bekannt als der Engel mit den schärfsten Augen. Er war als Bote zu Noah geschickt worden, um ihn vor der kommenden Sintflut zu warnen. Ebenso ist er als Engel des Monats September bekannt.
Er ist nicht immer so hilfreich mit den Patriarchen umgegangen wie mit Noah. Im Midrasch Aggada Exodus erscheint er als feurige Schlange und greift Moses an, weil dieser den Ritus der Beschneidung bei seinem Sohn nicht beachtet hatte. Wie es in den Sibyllinischen Orakeln heißt, ist Uriel der unsterbliche Engel, der am Tag des letzten Gerichtes „die ungeheuren Gitter aus unnachgiebigen und unzerbrechlichen Diamanten in den ehernen Toren des Hades zerbrechen und sie sogleich niederwerfen wird.“ Dies erscheint ein bisschen melodramatisch Anbetracht der Tatsache, dass er als Präsident der Hölle längst die Schlüssel zu selbigen Toren in seinen Händen hält. Aber das Bühnenmanagement des Himmels erinnert manchmal an die große Italienische Oper, und vielleicht ist dieses etwas übertriebene Theater nötig, um Eindruck zu machen, bevor er alle Seelen hervorbringt und sie vor dem Richtstuhl aufstellt.

Es liegt eine große Gnade im blauen Lichtstrahl und die bezieht sich vor allem auf lebenserhaltende und lebensrettende Qualitäten, die sich in ihm verdichtet haben. Im Blau gedeiht das keimende Leben.

Es ist uns heute bereits bekannt, dass eine befruchtete Eizelle leuchtend blaues Licht ausstrahlt und dass eine werdende Mutter sehr viele Blauanteile in ihrer Aura hat. Blau kann auch als die „Urmutter der Schöpfung“ bezeichnet werden — und damit haben wir einen annähernden Eindruck von dieser Farbqualität und von ihrer unsagbar machtvollen Wirkung auf alles Leben im Kosmos.
Unsere Mutter Erde wird als der „blaue Planet“ bezeichnet und auch hierin verdeutlicht sich die immense Wirkung der blauen Farbenergie auf Leben und auf Wachstum.
Im Hinblick auf die Heileigenschaften, die in dieser Farbfrequenz schwingen, können wir eine ungefähre Vorstellung davon bekommen, wenn wir uns vor Augen führen, was dabei geschieht, wenn blaues Licht auf eine Wunde oder auf eine schmerzhafte Entzündung gerichtet wird. Die Zellinformation, die dadurch aktiviert wird, bewirkt ein sofortiges Stoppen dieses destruktiven Prozesses was man mit dem Stellen von Weichen und dem damit verbundenen Umleiten des Zuges auf andere Schienen vergleichen könnte, womit eine Richtungsveränderung vollzogen wird. Auf das körperliche Geschehen bezogen bedeutet das eine Reharmonisierung und damit eine Wiederherstellung des natürlichen Schwingungsverhaltens der Zellen.
An diesem Beispiel können wir in etwa erahnen, welche Gnade die blaue Strahlung in sich trägt und wie groß die Heilungsqualität dieser Energie in Bezug auf die Lebensstruktur ist. Aber auch im geistig-seelischen Bereich kann es in unserem Dasein öfters einmal zu einem „Notfall“ kommen, der sich auf diese Weise ebenso behandeln und heilen lässt wie auf der physischen Ebene.
Die einzige Voraussetzung dafür ist die klare Vorstellung von strahlend blauem Licht und die bewusste Atemtätigkeit, die dieses blaue Heilmittel aus dem Geistigen heruntertransportiert und in das Chakra-System einfließen lässt.
Ein geistiges Durchspülen aller sieben Energiezentren mit blauem Licht bewirkt eine enorme Energieanhebung in der Aura und damit gleichzeitig auch eine Steigerung des Schwingungsniveaus unserer Zellen, Drüsen und Organe.
Es ist eine aufbauende, Antriebskräftigende und Lebensfördernde Energie, die sich hier Raum verschafft und die in sich den Keim des Lebens trägt, der aus der Göttlichen Urkraft des Lichtes auf die Erde herunterstrahlt und zum Wohl und Heil der Schöpfung tätig ist. Im feinstofflichen Bereich ist die blaue Lichtenergie auch in der Atmosphäre energetisch wirksam — und das bedeutet f¨r uns, dass unsere Atemluft, der Treibstoff für unser Überleben hier auf Erden, erfüllt ist mit der blauen Qualität des Lichtes und damit auch gleichzeitig mit dem Grundton der Schöpfung, der in der blauen Lichtenergie zum Schwingen gebracht wird.
Im Bereich der blauen Farbschwingung ist noch ein weiterer, sehr wesentlicher Aspekt präsent. Er bezieht sich auf die Auslegung der vollkommenen Freiheit, die hier genauer definiert werden soll.

Die vollkommene, persönliche Freiheit ist ebenso ein Göttliches Vorrecht, das jeder Seele einmal übergeben wurde. Dazu zählt die Freiheit, seine Persönlichkeit nach seinen Talenten und Fähigkeiten ungehindert auszudrücken, aber auch jene Freiheit, selbst dazu in der Lage zu sein, dieses große Gut anzuerkennen und zu respektieren.
Das führt häufig zu Fehlinterpretationen, die demgemäß ausgelegt werden, dass wir in unserem Dasein nur insoweit frei sind, als es die materielle Struktur, in der wir uns befinden, zulässt. Unfreiheit im Hinblick auf Materie ist hier jedoch nicht gemeint, sondern wir wollen die Freiheit ansprechen, die ein Mensch im Verwirklichen seiner Wünsche, Ziele, Pläne und Sehnsüchte hat und die er entweder in Anspruch nimmt, oder zugunsten irgendwelcher, finanzieller Hintergründe von sich weist und sie der irdischen Freiheit opfert.

In diesem Thema liegen viel menschliches Leid, Enttäuschungen und Fehlentwicklungen, und deshalb ist es ganz wichtig, dass wir uns diesbezüglich vor Augen führen, dass vollkommene, grenzenlose Freiheit — so wie sie uns von Gott gewährt wurde — einzig und allein nur in der Verwirklichung unserer inneren Freiheit zu finden ist. Diese repräsentiert sich ganz deutlich in Form von Wünschen und Vorlieben für einen Weg, der für einen persünlich der einzig wahre ist.
Das ist die Grundlage für ein unbeeintrüchtigtes Wachstum und für Eigenstündigkeit und Selbstverwirklichung, und das ist das sichere Fundament, auf dem geistige Freiheit zum Ausdruck gebracht werden kann und zur Entfaltung kommt.



Text III:

Im hohen Bereich des rubinrotgoldenen Lichtes wirken Erzengel Uriel und seine Heerscharen, die sich dem Göttlichen verpflichtet haben und mit ihrem Einsatz dazu beitragen, dass die Hinwendung an das Göttliche im Bewusstsein einer Kraftmobilisierung vor sich gehen möge und nicht im Flehen um Befreiung aus Nöten, Sorgen und Bedrängnissen, die sich meist als die auslösende Ursache für ein Gebet darstellen.
Im Hoheitsgebiet des rubinrotgoldenen Strahls herrscht Freude und Jubel im Wissen um die Göttliche Gnade und um die Fülle der Göttlichen Liebe, die sich daraus ergießt. Hier erblicken wir eine hohe Ebene, die sich aus der Anbetung Gottes heraus mit Freude erfüllt sieht und die dieses große Gut der Freude auf uns herabstrahlt, damit wir es in uns aufnehmen und verinnerlichen mögen.

So erhalten wir die nötigen Kraftreserven, die uns die durchschlagskräftigen Energien vermitteln, die wir stets dann besonders dringend benötigen, wenn wir uns in einer Lebensphase durch unwegsames Gelände hindurchkämpfen müssen und uns stark gefordert fühlen.

Aus der kraftvollen Farbschwingung, die sich aus Rubinrot und Gold zusammenfügt und die in ihrer Vermischung ein leuchtendes Orange ausstrahlt, erfahren wir die Freude in ihrer ursprünglichsten Form und damit auch die Dankbarkeit, die uns für dieses freudige Gefühl überkommt, das überschäumend und durchdringend dazu imstande ist, sorgenvolle, destruktive und pessimistische Gedankenformationen aufzulösen und in ihr genaues Gegenteil umzuwandeln — nämlich in Zuversicht, Kreativität und Optimismus. Das sind die hervorragendsten Eigenschaften, die sich in diesem Orangen Farbpotential ausdrücken und die für unsere Lebensbewältigung von unermesslich großem Segen sein können, wenn wir uns bewusst darum bemühen, Gedanken, Worte und Taten mit dem gewaltig einflussreichen Energiefluss Orange zu untermalen.
In Erzengel Uriel erblicken wir den großen 1-limmelsfürsten, der sich dazu anbietet, in uns die Kraft der Freude zu verstärken, damit wir aus diesem Glücksgefühl heraus all das in Angriff nehmen, was das Leben von uns fordert und was uns die Bewältigung desselben erleichtert und besser bewerkstelligen lässt. In der Freude liegt ein großes Kraftpotential, das uns mit seinem Einfluss dabei hilft, die Bürde unseres Daseins ganz anders tragen zu können, als es ohne diese Energieform möglich wäre. Damit erhält unser Dasein viel mehr an Effektivität, Ansporn und innerer Bereitschaft zum Durchhalten, und es ist uns viel gezielter möglich, trübe Gedanken abzubauen und mit neuen Energien zu ersetzen, die lebensfördernd und konstruktiv sind.
Das ist ein sehr wesentlicher Aspekt, der vielfach noch keine Berücksichtigung erlangen konnte, wenn es darum geht, eine Lebenssituation verändern zu wollen und dafür, anstatt wie üblich, Mühsal und Entbehrungen auf sich nehmen zu müssen, die Farbkomposition der Freude und Dankbarkeit — Orange — einzubringen, um damit eine ganz andere Ausgangsposition zu schaffen als im anderen Fall.
Dahinter steht für uns die Aufforderung, Freude in unser Leben einfließen zu lassen, weil das gottgewollt ist und weil daraus die Dankbarkeit erwächst, die wir unserem Schöpfer entgegenbringen, wenn Erfolg, Auftrieb, Zufriedenheit und Glück unser Dasein beherrschen. Daraus ist klar ersichtlich, dass es stets gute, aufbauende und lebensbejahende Gedanken sind, die uns weiterbringen und emporführen zu höheren Gefilden, nach denen wir eine große Sehnsucht in unserem Herzen tragen. Im Hoheitsbereich des Erzengels Uriel finden wir das große Kapital der Freude vor und deshalb auch die Dankbarkeit und die Anbetung Gottes, die sich daraus ergibt, wenn sich ein Glücksgefühl Ausdruck verschaffen möchte.
BR> Auf unser irdisches Dasein bezogen heißt das, dass wir dazu aufgefordert sind, Freude und Erleichterung in unser Herz einziehen zu lassen und dass wir uns ganz bewusst darum bemühen sollten, finstere Gedankenstrukturen mit Farbschwingungen einzuhüllen, die in ihrer Orangen Pracht mit der aufgehenden Sonne vergleichbar sind und die einen ungemein erneuernden, transformierenden Effekt haben, wenn wir sie bewusst ganz intensiv in unseren Geist einfließen lassen.

Es ist dann in der Tat so, als würde die Sonne aufgehen, die die Dunkelheit der Nacht mehr und mehr durchglüht, bis nichts mehr davon übrig bleibt, als nur noch Licht und Wärme als Grundlage für erwachendes Leben und für einen neuen Tag mit allen Voraussetzungen, um ihn freudig durchleben zu können.
In diesem Bild der aufgehenden Sonne liegt Leben mit all seinen Möglichkeiten und Chancen für kreatives Wachstum und für gewinnbringendes Gestalten und Formen desselben. / Wir erblicken darin ein Licht der Hoffnung und der Freude, die daraus entspringt. Es ist die unbändige Freude, all das vorfinden und in Empfang nehmen zu dürfen, was wir brauchen, um unser Dasein mit allem zu versorgen, was es benötigt, um zu einem leuchtenden Stern zu werden, der seinen Platz im Universum erobern kann. Im Anbetracht dessen, dass es im irdischen Dasein viel mehr Leid als Freude zu geben scheint, ist es für uns eine ganz enorme Aufmunterung und ein Ansporn, dieser Tatsache einmal genauer auf den Grund zu gehen, um zu erkennen, warum das so ist und welche tiefe Problematik dahinter steht.

Der Verlust von Freude führt in die Dunkelheit und gleichzeitig auch in die Abhängigkeit, da die Dunkelheit dem Leben feindlich gegenübersteht und dieses verneint. Hier sind die beiden Extreme Licht—Leben und Finsternis—Tod gemeint, um diesen Vergleich besser verständlich machen zu können.
Im Leben ist die Freude stets der zündende Funke, der dieses mit neuen Energien versorgt und zu Höchstleistungen befähigt. Die Finsternis verbreitet Angst, Lebensüberdruss und führt damit auch zum Verlust von Vitalität und Einsatzbereitschaft, weil das Lebenselixier fehlt, das sich ganz allein nur im Licht befindet.
In weiterer Folge führt Angst zu Abhängigkeit und damit auch zum Verlust des Selbstwertgefühls, das immer schwächer wird, je mehr man sich bevormunden lässt. Das ist die Endstation des freien Willens, der nun in seiner Ausdruckskraft völlig lahm gelegt wurde und der nicht mehr imstande ist, eigene Akzente zu setzen, weil seine Willenskraft gebrochen scheint und dieses nicht mehr zulässt. Doch sogar in solch ausweglos gewordenen Situationen ist es absolut möglich, mit Hilfe des rubinrotgoldenen Lichtes neue Lebensformeln zu schaffen, die eine Umkehr zum Licht bewirken können. Hier drängt sich nun wieder der Vergleich mit der aufgehenden Sonne auf, die mit ihrem orangenfarbenen Feuerball alles durchglüht, was der Dunkelheit verhaftet war und die mit ihren erwärmenden Strahlen neues Leben, einen neuen Anfang ankündigt.

Im Wissen um die Macht des Lichtes ist es für uns immer klarer und verständlicher geworden, dass wir dieses in unser Dasein einbeziehen müssen, um daraus all das erhalten zu können, was unser Leben benötigt und was nach einer Umwandlung im Sinne der Aufwärtsentwicklung verlangt.
Deshalb ist es notwendig, dass wir uns darüber klar sind, welche enorme Hilfe uns in Form der Farbenerfüllten Lichtstrahlen zur Verfügung steht und wie unendlich groß die Macht unseres Geistes ist, mit dessen Unterstützung wir diese Farbkräfte in ein Geschehen einleiten können, das einer Klärung und Umwandlung bedarf.
Hier soll noch einmal ganz klar zum Ausdruck gebracht werden, dass es an uns selbst liegt, eine Transformation vorzunehmen, die sich im Geistigen vollzieht und die dann im körperlichen Geschehen eine ihr vollkommen entsprechende Resonanz findet. Darin liegt das Geheimnis des feinstofflichen Energieaustausches, der sich auf geistiger Ebene abspielt und der dem Körper dann automatisch in Form von Lichtenergien signalisiert wird, die die Fähigkeiten haben, transformierend zu wirken.
Diese Energiepartikel sind zwar feinstofflich, doch sie haben die Fähigkeit zur Manifestation und damit auch zu einer vollkommenen Veränderung eines Zustandes, der sich beispielsweise als Krankheitsbild äußert. In diesem Wechselspiel von Energiesubstanzen verdeutlicht sich so der kosmische Grundgedanke: „Wie innen so außen, wie oben so unten“, und deshalb spiegelt sich in diesem Geschehen eine Macht wider, die mit der Schöpferkraft gleichgesetzt werden kann.

Ein Energieaustausch, der sich im Geistigen vollzieht und dann dem Körper mitgeteilt wird, hat etwas von der Beschaffenheit, die im übertragenen Sinn mit der Erschaffung neuen Lebens zu tun hat — und das ist so zu verstehen: In einem Dasein hat sich eine geistige Substanz niedergeschlagen, die einen destruktiven Charakter hat, weshalb sie schließlich zu körperlich- seelischen Schmerzen und Beschwerden führt, die sich als eine deutliche Warnung im Organismus eingenistet haben, um den Menschen mit ihrer Präsenz darauf hinzuweisen, dass etwas in seinem Denkmuster verändert werden muss, um eine Wiederherstellung des alten Zustandes von Gesundheit und Wohlbefinden zurückerlangen zu können.

Diese „mahnenden Wächter“, wie sie durch Schmerzen und Unbehagen verkörpert sind, dienen dazu, eine stumme Aufforderung an den Geist zu schicken, damit sich dieser seines Urzustandes wieder bewusst wird und eine Veränderung herbeiführt, die dazu notwendig ist, neue Lebensbedingungen zu schaffen. Die Voraussetzung dafür ist, dass ein Mensch in seinen Beschwerden eine solche Hilfe erblickt und dazu bereit ist, eine geistige Umkehr vorzunehmen, die ihm den ausschlaggebenden Impuls vermittelt, der dazu in der Lage ist, dem Körper mitzuteilen, dass die „mahnenden Wachposten“ nun abgezogen werden können, da ihre Anwesenheit nicht mehr vonnöten ist.

In diesem einfachen Beispiel liegt für uns alle eine ungemein große Erkenntnis, die sich ganz gezielt darauf bezieht, dass es uns in unserem Mensch-Sein möglich ist, vom Geist her eine Umkehr vorzunehmen, die notwendig wurde, da man einsehen konnte, dass es im Bereich des Machbaren liegt, eine Verschiebung geistiger Werte vorzunehmen und dabei die Priorität zu berücksichtigen, die dahinter steht. Diese muss immer und ohne Ausnahme zugunsten der Lebensgesetze vorgenommen werden, um die geistigen Energiepartikel in Schwung zu setzen, die dem Leben zu einem Neubeginn verhelfen.

Damit ist eines der größten Mysterien der Menschheitsgeschichte gelüftet und uns zu Bewusstsein gebracht worden. Wir selbst haben es uneingeschränkt und machtvoll in unseren Händen, unser körperlich-seelisches System mit positiven, Lebensfördernden und aufbauenden Energien zu erfüllen, wenn wir bewusst darangehen, die im Geistigen dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen und die Weichen zu stellen, um dieses in vollkommener Weise bewerkstelligen zu können. Im Geist liegt die Macht unseres Schöpfers verankert und auch SEINE Liebe in der Art, dass es uns in unser eigenes Ermessen gelegt worden ist, wie wir einen Gedanken formen wollen und welche Energieformationen wir dahinter setzen, um diesen damit zu motivieren und aufzuladen, auf dass er sich schließlich spiralförmig zum Licht emporschwingen kann, um dort seine Bevollmächtigung zu übernehmen. Diese liegt im Erhalten der vollen Lichtkraft und befähigt ihn auf diese Weise dazu, mit Lichtgeschwindigkeit in die körperliche Hülle des Lichtträgers zurückzugelangen, um dort eine Manifestation zugunsten des Lebens und des vollkommenen Heilseins vorzunehmen.

In dieser Aussage liegt also das Geheimnis unseres Lebens und gleichzeitig auch die absolute Gewissheit, dass es uns selbst anvertraut wurde, wie wir unsere geistig-körperliche Energieinformation gestalten und welchen Wert wir uns dabei selbst setzen wollen, um aus einer Lage befreit zu werden, die unseren Wünschen und Vorstellungen nicht entspricht. Insofern kann man also ganz klar behaupten, dass es jeder selbst in der Hand hat, wie er sich fühlt und welche Grenzen und Beschränkungen er vorfindet — oder aber, welche Chancen und Möglichkeiten vor ihm liegen, die ihm zum Vorteil gereichen und die zum besseren Vorwärtskommen höchst förderlich sind.

Niemand ist dazu verurteilt, etwas erdulden zu müssen, was er nicht auf sich nehmen möchte und daher ablehnt. Auch das ist eine ganz klare, eindeutige Aussage, an der nicht zu rütteln ist, denn sie ist unumstößliches Gesetzesgut, das sich aus dem Göttlichen Gnadenstrom herleitet und das im kosmischen Geschehen zum Wohl all derer eingegliedert ist, die sich daran aufrichten wollen, um damit in ihrem eigenen Denken etwas in Gang zu setzen, das mit vollkommener Heilung auf körperlich-seelischer Ebene gleichgestellt werden kann.

Im Dasein eines Menschen ist eine völlige Erneuerung seines grobstofflichen Gewandes möglich, wenn er sich dazu bereit findet, eine geistige Bereinigung anzustreben, die sich in folgenden Schritten gezielt vollziehen lässt: Zuerst ist es vonnöten, sich seinen körperlichen Zustand als einen deutlichen Hinweis darauf zu vergegenwärtigen, was damit ausgedrückt werden soll und welche Mahnung hinter dem Symptom steht, das so viel Geistesenergie zur Verfügung hatte, dass es sich manifestieren konnte.

Von der „Körpersprache“ haben wir bereits geredet und deshalb soll hier nur noch einmal kurz daran erinnert werden, wie wichtig es ist, den körperlichen Ausdruck dessen zu betrachten, was im Geistigen einmal der Auslöser dafür gewesen ist. Das ist mit dem Wissen um die deutliche Sprache des Körpers sehr leicht nachzuvollziehen, um der ursprünglichen Mentalenergie, die diese Impulse gesetzt hat, nahe kommen zu können.

Im weiteren Sinn kann man diesen Vorgang auch als eine Art von Gewissensüberprüfung bezeichnen, die erforderlich ist, um in seinem Inneren all das ausforschen zu können, was mit Lichtabgewandten und lebensverneinenden Gedanken im Zusammenhang steht. Dazu zählt alles, was im Umgang mit dem Nächsten nicht im Zeichen der Liebe, Güte und Barmherzigkeit vollzogen werden konnte und was den kosmischen Gesetzen des Lebens widerspricht und damit ein Vergehen gegen die Schöpfung darstellt.

Liebe, Güte und Barmherzigkeit sowie Hochachtung vor dem Leben und seinen Gesetzen — das sind die vorgegebenen Richtlinien, die im Rahmen des freien Willens und im Zeichen des Lichtes abgesteckt wurden, um eine Ordnung festzulegen, nach der gehandelt werden muss, um das ganze System des Universums zu gewährleisten.
Jedes einzelne Glied dieser universalen Kette unterliegt den Richtlinien der kosmischen Ordnung und ihren vorgegebenen Grundsätzen. Das können wir am Lauf der Planeten ebenso beobachten wie am Fluss der Lebensenergie, die nach einem vorgezeichneten Plan ihre Bahnen durch den Organismus zieht. Alles untersteht einer gesetzmäßigen Ordnung und ist damit als Teil des Ganzen anerkannt und in den Verbund eingegliedert, der Leben bedeutet.

Hier liegt der Schlüssel zum Verstehen dieses Göttlichen Grundgedankens, der sich in der Schöpfung manifestiert hat. Es ist LEBEN, das an die erste Stelle gesetzt wurde und das die auslösende Kraft all dessen verkörpert, was wir mit unserem freien Willen bewerkstelligen können. Deshalb ist es uns auch möglich, Vergehen gegen diesen Grundgedanken Gottes auszumerzen und mit dem Licht des Lebens zu ersetzen, um im Körperlichen damit etwas zu bewirken, was wir hier als die „Macht der Lebenskraft“ bezeichnen wollen. Sie wohnt jedem von uns inne und sie gilt es zu mobilisieren, um damit neues Leben zu erschaffen und auf diese Weise ein körperliches Gebrechen aufzulösen und mit Lichtenergien in lebensbejahende Strukturen umzuwandeln, die vollkommenes Heilsein in sich tragen.
Aus diesem Aspekt heraus ist es auch verständlich, dass es in unserer Macht liegt, wie wir unsere Lebensbewältigung vollziehen wollen und welche Vorteile uns daraus erwachsen, wenn wir uns bewusst darum bemühen, unseren machtvollen Geist der kosmischen Ordnung entsprechend zu manifestieren und mit Licht das auszudrücken, was unser wahres Anliegen ist, nämlich ewiges LEBEN im Sinne unserer unsterblichen Seele und im Namen und Auftrag des Schöpfers, der uns dafür geschaffen hat, unendliche Glückseligkeit zu erfahren.

Im Herzen eines Menschen, der sich dem Licht entgegenstreckt, ist es immer hell und warm, weil er sich mit nährenden Energien erfüllt, die im Leuchten der Farbstrahlen zum Ausdruck kommen und die dazu imstande sind, alle Mangelerscheinungen und Bedürfnisse auszugleichen und restlos zu stillen.
Im Erfassen dieser Worte liegt ebenfalls ein großes Geschenk verborgen, das sich demjenigen präsentiert, der in sich die Sehnsucht trägt, im Zeichen des Lichtes seine Mängel ausgleichen und beheben zu wollen, um auf diese Art zu anderen Gefühlsempfindungen zu gelangen und dadurch neue Kraft und Auftrieb zu gewinnen. Es liegt durchaus im Machbaren, dass sich eine Situation, die sich als starke Belastung herausstellt, unverzüglich umwandelt und entspannt, wenn es einem möglich ist, sich davon innerlich zu distanzieren und neue Denkmuster zu kreieren, die sich im Licht bewegen und auf ihre Weise Energien aufbauen, die transformierend und bereinigend wirken. An diesem Beispiel ist deutlich gemacht, dass es immer wieder auf uns selbst ankommt und auf die Art, wie wir eine Klärung in Gang setzen und welche Vorteile uns daraus zurückfließen.

Das ist immer wieder ein kleiner Sieg, den es dann zu feiern gilt, wenn es einem wieder einmal gelungen ist, seelisch belastende Gegebenheiten mit Licht aufzulösen und in ihr Gegenteil umzuwandeln, was dann als Segen überreichlich auf uns selbst zurückfällt. Es ist nämlich immer so, dass eine unliebsame Erfahrung stets auch einen Kern von positiven Energien in sich beinhaltet, wenn man bemüht ist, diese Situation mit Licht zu bereinigen und geistig mit den Farben zu erfüllen, die dafür nötig sind, um eine Bereinigung und eine bewusste Auflösung negativer Schwingungen vorzunehmen. Danach bleibt stets etwas zurück, was man als persönlichen Vorteil bewerten kann und was einem dazu verhilft, weiterzukommen und Erkenntnisse mitzunehmen, die von großem Nutzen sind.

Aus einem solchermaßen gewonnenen Erfahrungsschatz kann man in Notsituationen immer zehren und gewinnt daraus noch zusätzlich viele Lebensweisheiten, die einem Zuversicht und Gelassenheit vermitteln können, weil sie sich als Halt erweisen, den man verstärkt gewinnen konnte. Daran erkennen wir, dass es notwendig ist, aus misslichen Umständen zu lernen und Erfahrungen zu gewinnen, um so immer sicherer und selbstbewusster seinem Leben begegnen zu können.
In dieser Aufzeichnung liegt aber auch noch eine ganz andere Art von Gnade, die uns aus einem bewusst zum Licht gebrachten Vorgang erwachsen kann, denn damit ist es außerdem noch möglich, im Energiefeld anderer Personen, die daran unmittelbar oder im weiteren Sinn beteiligt sind, eine Umwandlung von Turbulenzen zu bewirken. Das gereicht diesen wiederum zum Segen und Vorteil und hilft ihnen so aus einem Denkmuster heraus, das sie in die verkehrte Richtung geführt hat und von dem sie sich durch den äußeren Einfluss von Licht nun lösen können im Erkennen, dass das nicht der richtige Weg gewesen ist, den sie zuvor gewählt hatten.

Es ist also stets mit einem Geben und Nehmen verbunden, wenn wir uns bewusst mit der Macht des Lichtes verbünden, um daraus eine Umwandlung zu erfahren, die dorthin führt, wo die Lebensgesetze liegen und wo eine reiche Fülle von Geschenken vorhanden ist, die einem zum Wohl und zur Freude gereichen können. Darin befindet sich eine Ermunterung, die uns dazu den Anstoß gibt, als Lichtträger dienen und wirken zu wollen, um aus diesem Bestreben heraus selbst in einem Lichtkreis stehen zu dürfen, der sich als Lebensgrundlage von ganz besonderer Qualität anbietet.
Hier steht nämlich das Leben selbst im Vordergrund und verkörpert eine solide Basis, die einem alles bieten kann, was von Bedeutung ist, um seinem Wirken gemäß von geistigen Energieformen gesegnet und unterstützt zu sein, die sich dem Licht verpflichtet fühlen und diesem dienen wollen.
Ein Mensch, der in einem solchen Lichtkreis steht und diesen bewusst immer mehr verstärkt und vergrößert, gleicht damit einem Planeten am Firmament, der in seiner Leuchtkraft weithin zu sehen ist und beachtet wird. Es ist dann so, als kämen andere Lichtwesen hinzu, um ihm ihre Bewunderung zu zollen und um mit diesen aufbauenden Energien noch mehr Leuchtkraft zu vermitteln, wodurch diese noch zusätzlich verstärkt wird.

Doch auch umgekehrt lässt sich dieser Vergleich sehr bildhaft ausdrücken: Ein Mensch in seinem Lichtkreis gleicht einem leuchtenden Stern, der von anderen Ebenen aus immer besser bemerkt und beobachtet werden kann, je strahlender und glanzvoller sein Kraftfeld um ihn herum wird und je mehr Lichtenergie ihn durchflutet. Nun gerät er immer mehr in den Mittelpunkt der allgemeinen Bewunderung, Wertschätzung und Anerkennung höherer Lebensformen, die sich ihrerseits dem Licht verbunden fühlen und dieses irdische Leuchten nun mit ihren spirituellen Kräften unterstützen und fördern, um es damit noch glanzvoller und strahlender werden zu lassen.
Hier lüftet sich wieder einmal ein Schleier zwischen diesseitiger und jenseitiger Daseinsebene, und wir erkennen daran auch die unmittelbare Zusammengehörigkeit im kosmischen Gefüge des Großen, Ganzen und ebenso die Resonanzfähigkeit, die oben und unten miteinander vereint.

Ein großes Wort liegt hier vor uns ein Wort, das des Glaubens bedarf, da es mit dem bloßen Verstand allein nicht zu erfassen ist. Doch auch hier gilt es, wie bei allem, was an einen herangetragen wird und mit dem man sich unvermittelt konfrontiert sieht, erst einmal den Verstand abzuschalten und dann in seinem Inneren danach zu forschen, wie dieser neue Eindruck dort bewertet wird und welches Echo zurückkommt, wenn die innere Stimme des Herzens dazu Stellung nimmt.

Es kommt also bei allen neuen Erkenntnissen, die man gewinnt, in erster Linie darauf an, dass dieses Gedankengut im Inneren eine Anerkennung findet und nicht abgelehnt oder als unglaubwürdig abgetan wird. Wir tragen diesen feinen Raster in uns, und er ermöglicht es uns, die Spreu vom Weizen trennen zu können und das für uns Richtige, Wahre zurückzubehalten und von Innen her bestätigt zu bekommen. Das sollte gerade in diesem Buch als eine allgemein gültige und sehr wichtige Aufforderung verstanden werden, die an alle Leser gerichtet ist und die lautet: Diese Worte hier sind aus einer Quelle herabgeflossen, die geistigen Ursprungs ist und die deshalb mit dem analytisch-logischen Verstand allein nicht begriffen werden können. Deshalb ist es erforderlich, all das, was einem hier entgegengebracht wird, in sein Herz einfließen zu lassen, um es dort zu prüfen und für wahr zu befinden. Erst dann ist der Inhalt dieses Buches dazu imstande, eine umfassende Lebensreform einzuleiten, die für jeden, der sich diesem Wissen öffnen kann, eine Bereicherung und eine grundsätzliche Lebenshilfe bereit hält, die den Weg zum Licht effektiver, gezielter und wirkungsvoller gestalten kann.

Die Voraussetzung dafür ist jedoch die innere Bereitschaft, diese hier aufgezeichnete, geistige Hilfe annehmen zu wollen, um aus freiem Entschluss heraus und mit dem Willen einer Seele, die sich dem Licht entgegensehnt, etwas bewältigen zu können, was als Gnade zu betrachten ist und auch als Beschleunigung eines Prozesses, der sich im Zeichen der Evolution vollzieht und der sich damit entscheidend verkürzen lässt.
Ein zweiter, sehr wichtiger Hinweis sei hier auch noch hinzugefügt: Das Lesen dieses Buches führt nicht nur zu einem erweiterten Horizont, die geistigen Lebensgesetze und ihre Grundlagen betreffend, sondern es erwächst daraus auch jedem einzelnen eine verstärkte Verantwortlichkeit für das eigenen Weiterkommen, weil ein gewonnenes Wissen, das man als Wissender brachliegen lässt, dazu führt, dass die Beurteilung für dieses irdische Leben dereinst mit anderen Maßstäben gemessen wird und härter ausfällt, als dies bei einem Unwissenden der Fall wäre.
Ein erhaltenes Wissen gilt als eine karmische Unterstützung und als eine Wegzehrung, um etwas besser und erfolgreicher bewältigen zu können, als es ohne dieses möglich gewesen wäre. Deshalb wird es auch anders bewertet, wenn eine solche Vergünstigung achtlos beiseite gelegt und nicht genutzt wurde. Das ist der tiefe Sinn, der hinter diesem Hinweis steht.

Nun wollen wir uns noch einmal darauf besinnen, dass Erzengel Uriel in seinem rubinrotgoldenen Lichtreich stets dazu bereit und in der Lage ist, uns mit Hilfe zu unterstützen, die sich darauf beziehen, mehr Freude, Aktivität und Fülle in unser Leben zu bringen, um darin die große Gnade eines gütigen Schöpfers zu erblicken, zu dem wir in inniger Dankbarkeit unser Herz erheben und ein Gebet sprechen, weil wir aus einem glücklichen, Lebensbejahenden Gemüt heraus das Bedürfnis danach verspüren und es aus diesem Grunde darbringen wollen.
Nicht aus einem Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit und der Bedürftigkeit heraus, weil das Energieformationen sind, die keine Lichtkraft in sich tragen und die damit ihre eigene Göttlichkeit verleugnen.
Ein Gebet zur Ehre und zum Ruhme Gottes ist nur dann vollendet, wenn es die Lichtkraft der Freude, der Zufriedenheit und der Dankbarkeit in sich vereint und damit zu einem Lobgesang wird, der die Größe des Schöpfers rühmt und SEINE unendliche Liebe und Güte preist.



Text IV:

Ein vierter Erzengel ist Und (hebr. „Ur—i—El“). Sein Name bedeutet: „Mein Licht ist Gott.“ Und ist der Erzengel des Lichtes, der Sonne und des Feuers. So lesen wir in 2. Mose 3, 2: „Der Engel Gottes erschien Mose als eine Feuerflamme, die mitten aus einem Dornbusch hervorschlug. Mose sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht vom Feuer verzehrt wurde.“ Hier begegnet uns „Und“ als Feuerflamme. Im Buch Daniel (Kap. 3) erscheint „Und“ mitten im Feuer. Die Situation ist Folgende: Die Israeliten Sadrach, Mesach und Abednego haben sich geweigert, das goldene Bild des Königs Nebukadnezar anzubeten:

Da geriet Nebukadnezar in volle Wut sodass das Aussehen seines Gesichtes sich ganz entstellte Er gab sofort den Befehl man solle den Ofen sieben Mal stärker heizen als es sonst zu geschehen pflegte. Ferner gebot er Männern, die stärksten Leute in seinem Heer, Sadrach, Mesach und Abednego zu fesseln und sie in den brennenden Feuerofen zu werfen. So wurden denn diese Männer in ihren Mänteln, Röcken, Hüten und sonstigen Kleidungsstücken gefesselt und in den brennenden Feuerofen geworfen. Weil man nun in Folge des strengen Befehls des Königs den Ofen außergewöhnlich stark geheizt hatte, wurden jene Männer, die Sadrach, Mesach und Abednego an die Ofenöffnung hinaufgetragen hatten, von der Flammenglut erfasst und getötet. Jene drei Männer aber fielen gefesselt mitten in den brennenden Feuerofen. Da geriet der König Nebukadnezar ins Staunen. Er stand eilends auf und fragte seine Räte: <>Haben wir nicht drei Männer gefesselt in den Feuerofen geworfen?“ Sie antworteten dem König: „Gewiss, oh König!“ Da entgegnete der König: „Ich sehe aber vier Männer ungefesselt im Feuer umhergehen, ohne dass eine Verletzung bei ihnen zu bemerken ist. Und der Vierte sieht aus wie ein himmlisches Wesen.“ Darauf trat Nebukadnezar an die Öffnung des brennenden Feuerofens und rief: <>Sadrach, Mesach und Abednego, ihr Verehrer des höchsten Gottes, kommt heraus und tretet her!“ Da kamen die drei aus dem Feuer heraus und die Satrapen, Statthalter, Befehlshaber und Räte des Königs, die sich dort versammelt hatten, sahen jetzt, dass das Feuer jenen Männern an ihrem Leibe nichts hatte antun können. Ihr Haupthaar war nicht versengt und ihre Mäntel waren nicht beschädigt. Nicht einmal ein Brandgeruch war an sie gekommen. Da rief Nebukadnezar aus: „Gepriesen sei der Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos, dass er seinen Engel gesandt hat und seine Diener errettet hat, die im Vertrauen auf ihn das Gebot des Königs übertreten und ihr Leben preisgegeben hatten, um keinen anderen Gott zu verehren und anzubeten als nur ihren Gott.“ In dem Engel, der die drei Männer im Feuer bewahrt hat, können wir den Erzengel Uriel erkennen. Das gilt auch von einer weiteren Geschichte im Buch Daniel. Im 6. Kapitel wird uns berichtet, dass Daniel verleumdet wurde, sodass der König wider Willen ein von ihm erlassenes Gesetz, das er nicht rückgängig machen konnte, anwenden und den von ihm geschätzten Daniel in eine Löwengrube werfen lassen musste. Als man Daniel in die Löwengrube warf, sagte der König zu Daniel <>Dein Gott, dem du mit aller Ausdauer dienst, der möge dich erretten.“ Hierauf wurde ein Stein herbeigebracht und oben auf die Öffnung der Grube gelegt. Der König aber versiegelte diesen Stein mit seinem Siegelring und mit dem Siegel seiner obersten Beamten, damit kein unbefugtes Eingreifen möglich sei. Am nächsten Morgen stand der König früh auf, sobald es hell wurde, und er begab sich eiligst zur Löwengrube. Und als er sich der Grube näherte, rief er dem Daniel mit angstvoller Stimme zu und fragte ihn: „Daniel, Verehrer des lebendigen Gottes, hat dein Gott, dem du mit aller Ausdauer dienst, dich vor den Löwen zu retten vermocht?“ Da antwortete Daniel: „Oh König, mögest du ewig leben! Mein Gott hat seinen Engel gesandt und den Löwen den Rachen verschlossen, sodass sie mir nichts zu Leide getan haben, weil meine Unschuld ihnen bekannt war. Und auch dir gegenüber habe ich mir kein Unrecht zu Schulden kommen lassen.“
Da wurde der König hocherfreut. Er ließ Daniel aus der Grube heraufholen. Und als man ihn heraufgezogen hatte, fand sich nicht die geringste Verletzung an ihm, weil er auf seinen Gott vertraut hatte. Da wurden auf Befehl des Königs jene Männer, die Daniel verleumdet hatten, herbeigeholt und samt ihren Kindern und Frauen in die Löwengrube geworfen. Und ehe sie noch den Boden der Grube erreicht hatten, waren die Löwen schon über sie hergefallen und hatten ihnen alle Knochen zermalmt.

Der Löwe, der (wie in der Astrologie) dem Feuer zugeordnet ist, gehört zu Uriel. So lesen wir in einer spätjüdischen Schrift:
„Und lagert über dem Opfer als Löwe.“
Der klassische Text für den Feuerengel Uriel ist das 13. Kapitel des Richterbuches. Dort lesen wir:

Es war ein Mann in Zora von einem Geschlecht der Daniter mit Namen Manoah Und seine Frau war unfruchtbar und hatte keine Kinder. Und der Engel Gottes erschien der Frau und sprach zu ihr <>Siehe, du bist unfruchtbar und hast keine Kinder. Aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem kein Schermesser aufs Haupt kommen soll. Denn der Knabe wird ein Geweihter Gottes sein, von Mutterleibe an. Und er wird anfangen, Israel zu erretten aus der Hand der Philister.“ Da kam die Frau und sagte es ihrem Mann und sprach: <>Es kam ein Mann Gottes zu mir und seine Gestalt war anzusehen wie der Engel Gottes — zum Erschrecken. Sodass ich ihn nicht fragte, woher und wohin. Und er sagte mir nicht, wie er hieß, aber sprach zu mir: >Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Der Knabe soll ein Geweihter Gottes sein, von Mutterleibe an, bis zum Tag seines Todes.“ Da bat Manoah den Ewigen Gott und sprach: <>Ach lass den Mann Gottes wieder zu uns kommen, den du gesandt hast, damit er uns lehre, was wir mit dem Knaben tun sollen, der geboren werden soll.<> Und Gott erhörte Manoah und der Engel Gottes kam wieder zu der Frau. Sie saß aber auf dem Felde und ihr Mann Manoah war nicht bei ihr. Da lief sie eilends und sagte es ihrem Mann und sprach zu ihm: „Siehe, der Mann ist mir erschienen, der heute Nacht zu mir kam.“ Manoah machte sich auf und ging hinter seiner Frau her und kam zu dem Mann und sprach zu ihm: „Bist du der Mann, der mit meiner Frau geredet hat?“ Er sprach:

<>Ja.“ Und Manoah sprach: <>Wenn nun eintrifft, was du gesagt hast, wie sollen wir es mit dem Knaben halten?<> Und der Engel Gottes sprach zu Manoah: <>Alles, was ich der Frau geboten habe, das soll sie halten.“ Manoah sprach zu dem Engel Gottes: „Wir möchten dich gerne hier behalten und dir ein Ziegenböcklein zurichten.“ Aber der Engel Gottes antwortete Manoah: „Wenn du mich auch hier hältst, so esse ich doch von deiner Speise nicht. Willst du aber Gott ein Brandopfer darbringen, so kannst du es opfern.<> Manoah aber wusste nicht, dass es der Engel Gottes war. Und Manoah sprach zum Engel Gottes: „Wie heißt du? Denn wir wollen dich ehren, wenn nun eintritt, was du gesagt hast.“ Aber der Engel Gottes sprach zu ihm: „Warum fragst du nach meinem Namen, der doch geheimnisvoll ist?<> Da nahm Manoah ein Ziegenböcklein und Speisopfer und brachte es auf einem Felsen dem Gott dar, der geheimnisvolle Dinge tut. Manoah aber und seine Frau sahen zu. Und als die Flamme aufloderte vom Altar gen Himmel, fuhr der Engel Gottes auf in der Flamme des Altars. Und die Frau gebar einen Sohn und nannte ihn Simson. Und der Knabe wuchs heran, und Gott segnete ihn.

Der Name Simson heißt den „Sonnenhafte~<. Simson ist ein Geweihter Gottes, dessen Geburt vom Sonnenengel Und angekündigt wird. Kennzeichen des „Sonnenhaften“ sind seine Haare. Haare gelten seit alters als Symbol der Sonnenstrahlen. So sind zum Beispiel auf römischen Münzen die Haare des Kaisers als Sonnenstrahlen dargestellt.
Was beim Licht/Feuer/Sonnen-Engel auffällt, ist die Tatsache, dass er niemals seinen Namen sagt (Richten 13, Vers 6: „Er sagte nicht, wie er heißt.“, Vers 18: „Warum fragst du nach meinem Namen, der doch geheimnisvoll ist?“, vgl. auch 1. Mose 32,30: „Warum fragst du, wie ich heiße?“). Der Name <>Uriel< wird deshalb in der Bibel nicht erwähnt - er begegnet uns erst in spätjüdischen Schriften. In der Bibel können wir jedoch den Und an seiner Beziehung zum Licht, zur Sonne, zum Feuer und zum Löwen erkennen. Als Element ist dem Erzengel Und das Feuer zugeordnet.

Als Sonnenmensch steht auch Simson in Verbindung zum Löwen (Richter 14,5 ff., vgl. auch Hebr 11,33) und zum Feuer (Richter 15,4—6).
In der Johannes-Offenbarung begegnet uns der Sonnen/Feuer-Engel Und an mehreren Stellen. So lesen wir zum Beispiel in Kapitel 7, 2: „Ich sah einen Engel vom Aufgang der Sonne herkommen.“ Oder in Kapitel 10, 1: <>Ich sah einen starken Engel vom Himmel herabkommen ... Sein Antlitz war wie die Sonne, seine Füße wie Feuersäulen.“ Oder in Kapitel 14, 18: <>Es kam ein Engel, dem das Feuer anvertraut ist.“ Oder in Kapitel 19, 17: „Ich sah einen Engel in der Sonne stehen.“

Als Sonnen-Engel deckt Und das Verborgene auf, auch das, was in unseren Seele verborgen ist. Vor Und gibt es kein Versteckspiel. Uriel freut sich, wenn das Verborgene, Verdrängte, Verlorene ans Licht kommt. Das Licht, das ins Dunkel leuchtet, ist Uriel—Qualität. Wo das Verlorene gesucht und gefunden wird, entsteht Integration. Da vollzieht sich Ganzwendung. Jesus macht diesen Tatbestand deutlich in einem Gleichnis in Lukas 15,8-10. Dort lesen wir:

Wo ist eine Frau, die zehn Silbermünzen besitzt, und wenn sie eine davon verloren hat, nicht ein Licht anzündet und das Haus fegt und sorgfältig sucht, bis sie die Münze findet? Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freuet euch mit mir! Ich habe die Münze wieder gefunden, die ich verloren hatte. Ebenso sage ich euch, herrscht Freude bei den Engeln Gottes über einen einzigen Sünder, der zur Ganzheit findet.

Worum geht es in diesem Gleichnis? Man kann diese Frage unterschiedlich beantworten. Man kann zum Beispiel sagen:
„Es geht um den Kopfschmuck einer orientalischen Frau.“ Man kann aber auch sagen: „Es geht um das Heilwenden unserer Seele.“ Beide Antworten sind richtig, denn die Symbolsprache des Gleichnisses hat viele Schichten.
Es geht also zunächst um den Kopfschmuck einen orientalischen Frau. Im Orient ist es seit alters üblich, dass verheiratete Frauen einen Kopfschmuck tragen, an dem Münzen befestigt sind. Auf meinen Reisen in den Vorderen Orient sind mir solche Frauen begegnet. Ich erinnere mich an eine junge Frau, die eine besonders schöne, schwarze Kopfbedeckung trug, an den hell glänzende Münzen befestigt waren. Sie saß in einen Versammlung direkt von mir, sodass ich diese Münzen zählen konnte: Es waren zehn. Ein solchen Kopfschmuck ist Symbol für die Ganzheit des Bundes zwischen Mann und Frau. Er wird am Hochzeitstag zum ersten Mal getragen. Wenn nun eine Münze verloren geht, dann ist der Kopfschmuck nicht mehr „heil“. Er ist nicht mehr Symbol der Ganzheit. Wir verstehen deshalb, dass jene Frau ein Licht anzündet (das Feuer des Und!), damit sie~ die Münze im dunklen, fensterlosen palästinischen Hause glänzen sieht, und dass sie mit dem Palmwedel fegt, damit sie die Münze klirren hört.
Wir verstehen weiterhin die Freude über die wieder gefundene Münze, oder besser: üben das Heilwerden ihres Kopfschmuckes. Wir verstehen auch, dass die Nachbarsfrauen, die ja alle einen ähnlichen Kopfschmuck besitzen, Verständnis haben für die Sorge jener Frau und dass sie sich mit ihr freuen über die wieder gefundene Münze. Soviel zum Kopfschmuck - ein kleines Alltagserlebnis aus dem Vorderen Orient.
Was hat das nun mit unserem Seelenheil zu tun, oder besser: mit dein Heilwerden unserer Seele?

Die Zahl 10 ist eine symbolische Zahl. Sie wurde im Altertum als göttliche Zahl verehrt. Sie ist Symbol der Ganzheit. Die Zahl 10 ist die Summe der ersten 4 Zahlen, also den Eins, die die Einheit darstellt, der Zwei, dem Symbol den Polarität, der himmlischen Dreiheit und den irdischen Vierheit. Die Zehn ist Zusammenfassung von Einheit und Polarität, von Himmel und Erde und somit Symbol der Ganzheit.
Wenn nun ein Teil diesen Ganzheit fehlt, dann ist das Ganze nicht mehr heil. Es geht in unserem Gleichnis deshalb nicht um das verlorene Eine um seiner selbst willen, sondern um die Wiederherstellung der Ganzheit.
Auch in unserem Leben gibt es Dinge, die verloren gegangen sind. In unserem Bestreben, uns auszubilden, vorwärts zu kommen, uns durchzusetzen, und von allem durch den Einfluss der Umwelt, haben wir bestimmte Seiten unseres Wesens gefördert und entfaltet, andere Seiten haben wir vernachlässigt und manchmal sogar unterdrückt. Und jetzt sind sie verloren. Wir haben Mühe, sie wieder zu finden. Zur Ganzheit des Menschen gehören jedoch alle Seiten, auch die Annahme unserer Schattenseiten, das heißt die Seiten unseres Wesens, die wir nicht wahrhaben wollen und deshalb verleugnen.
Heilwerden heißt also: das Verlorene suchen, um „ganz“ zu wenden. Das ist ein Prozess, der ein ganzes Leben lang dauert. Wenn das Verlorene in uns gefunden und in unserem Leben integriert wird, leisten wir nicht nur einen Beitrag zu unserem eigenen Ganzwerden, sondern auch zum Heilwenden der Gesellschaft und der Schöpfung. Darüber freuen sich die Engel —allen voran Und, der besonders daran interessiert ist, dass Licht in unser Leben kommt.