Dunkler Herrscher des Todes und der Auferstehung,
Des Lebens und Spender des Lebens
Herr in uns selbst,
Dessen Name das größte Geheimnis von allen ist
Ermutigt unsere Herzen,
Möge sich Euer Licht in unserem Blut manifestieren
Erfüllt an uns die Auferstehung
Denn es gibt keinen Teil an uns der nicht von den Göttern ist



Allgemein ist Imbolg, bekannt unter Hexen unter dem schönen Namen Lichtmess, unter dem das Fest christianisiert wurde verständlicherweise, weil dieses Lichtfest eine schöne Angelegenheit sein kann und sein sollte.

Imbolg, bedeutet “im Bauch“. Es ist das Erwachen des Jahres, das erste embryonale sich Rühren des Frühlings im Schoß von Mutter Erde. Wie alle keltischen Großen Sabbate ist es ein Feuerfest hier liegt das Gewicht jedoch mehr auf dem Licht als auf der Hitze, dem st&aul;rker werdenden Lichtfunken, der die winterliche Trübsal zu durchdringen beginnt. Der Mond ist das Lichtsymbol der Göttin und steht vor allem für ihren dreifaltigen Aspekt von Jungfrau, Mutter und Greisin (Bezauberung, Reife und Weisheit).

Mondlicht ist im Besonderen das Licht der Inspiration. So passt es auch, dass lmbolg das Fest der Brighid (auch Brid, Brigante) sein sollte, der strahlenden dreifachen Musengöttin, die auch Fruchtbarkeit bringt; denn zu Imbolg, wenn die ersten Hornklänge des Frühlings aus der Ferne vernommen werden können, wird der Geist ebenso erquickt wie der Körper und die Erde.

Brighid (die ihren Namen auch Brigantia verlieh, dem keltischen Königreich, das sich über den gesamten Norden Englands über eine Linie vom Wash bis Staffordshire erstreckte) ist ein klassisches Beispiel einer christianisierten heidnischen Gottheit, wobei nur wenig versucht wurde, diesen Umstand zu verbergen. Der Tag der Heiligen Brighid, Lá Fhéile Bríd ist in Irland der erste Februar, der Vorabend von Imbolg. Die historische Heilige Brighid lebte ungefähr 453-523 n.Chr.; aber ihre Legenden, Merkmale und heiligen Stätten sind jene der Göttin Brid, und die Volksbräuche zum Tag der Heiligen Brigid sind in den keltischen Ländern offensichtlich vorchristlich. Es ist bezeichnend, dass Brighid bekannt als “die Maria der Gallier“ ist, denn wie Maria transzendiert sie die menschlichen biographischen Daten, um des Menschen “nach der Göttin geformtes Sehnen“ zu erfüllen. Nebenbei sagt die Überlieferung, dass die Heilige Brigid von einem Zauberer großgezogen wurde, und dass sie die Fähigkeit besaß, Speise und Trank zu vermehren, um die Bedürftigen zu nähren - einschließlich die erfreuliche Gabe, ihr Badewasser in Bier zu verwandeln.

Die Anfertigung von St. Brigidskreuzen aus Binsen oder Stroh “leitet sich wahrscheinlich von einer alten vorchristlichen Zeremonie her, die in Verbindung mit der Vorbereitung der Frühjahrsgetreidesaat stand.“

In Schottland pflegten die Frauen des Hauses am Vorabend des Brighidstages eine Hafergarbe in Frauengewand zu kleiden und dieses Seite an Seite mit einem phallischen Knüppel in einen Korb zu legen, der “Brighidsbett“ genannt wurde. Dann riefen sie dreimal aus: “Brid ist gekommen, Brid ist willkommen!“ und ließen Kerzen die ganze Nacht über an der Seite der “Bettstatt“ brennen. Wenn der Abdruck des Knüppels am nächsten Morgen in der Asche des Herdes gefunden wurde, bedeutete das ein fruchtbares und segensreiches Jahr. Die alte Bedeutung ist klar: Mittels der Verwendung geeigneter Symbole bereiten die Frauen des Hauses einen Platz für die Göttin und bieten ihr Willkommen, und sie laden den befruchtenden Gott ein, zu kommen und sie zu schwängern. Dann ziehen sie sich diskret zurück - und kehren nach dem Verstreichen der Nacht zurück, um nach einem Zeichen für den Besuch des Gottes zu sehen (seinem Fußabdruck am Feuer der Lichtg6ouml;ttin?). Wenn das Zeichen da ist, war ihre Invokation erfolgreich, und das Jahr trägt die erhoffte Fülle.

Auf der Isle of Man wurde ein ähnliches Ritual ausgeübt; dort nannte man den Anlass Laa ‘1 Breeshey. Im nördlichen England - dem alten Brigantia - kannte man Lichtmess als “den Festtag der Frauen“.

Im alten Rom war der Februar eine Zeit der Reinigung - Februarius mensis, “der Monat der rituellen Reinigung“. An seinem Beginn stand das Lupercalium, an dem die Luperci, die Priester des Pan, nackt bis auf einen Gurt aus Ziegenfell, durch die Straßen liefen und eine Peitsche aus Ziegenleder trugen. Mit dieser schlugen sie auf jeden Vorbeikommenden ein, insbesondere auf verheiratete Frauen, von denen man glaubte, dass sie dadurch fruchtbar würden. Dieses Ritual war sowohl volkstümlich als auch Sache der Patrizier (man weiß von Marcus Antonius, dass er die Rolle eines Lupercus übernommen hat) und hat sich durch Jahrhunderte bis in die christliche Ära hinein gehalten. Frauen entwickelten die Gewohnheit, sich ebenfalls zu entkleiden, um den Luperci mehr Körperteile darzubieten. Papst Gelasius 1, der von 492-96 regierte, verbot dieses fröhlich-skandalöse Fest und stieß auf ein solches Protestgeschrei, dass er Abbitte tun musste. Es wurde schließlich am Ende des nächsten Jahrhunderts abgeschafft.

Lupercalium beiseite, die Tradition der Februar-Reinigung blieb stark. Die Frühjahrsreinigung war ursprünglich ein Naturritual.
Ein weiterer seltsamer Glaube im Zusammenhang mit Lichtmess ist weit verbreitet auf den Britischen Inseln, in Frankreich, Deutschland und Spanien: Dass gutes Wetter zu Lichtmess mehr Winter bedeute, schlechtes Wetter an diesem Tag hingegen, dass der Winter vorüber sei.

In der christlichen Überlieferung wird die Lichterkrone oftmals von einem sehr jungen Mädchen getragen, wahrscheinlich, um die extreme Jugend des Jahres zu symbolisieren. Das hat natürlich vollkommene Gültigkeit; doch wir ziehen es auf Grund unserer Darstellung der Dreifachen Göttin vor, sie der Mutter zuzuerkennen - weil es Mutter Erde ist, die zu Imbolg erquickt wird.